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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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Besserungsanstalt, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Wille zum Guten gelenkt werdenkönnte, son<strong>der</strong>n ein Strafort, an dem die Seele durch die Strafegeläutert wird bzw. ein Reinigungsort, an dem er von Sündenstrafenbefreit wird. Ein Erziehungsort kann das Fegfeuer nichtsein, da Erziehung eine Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Willens intendiert, dienach dem Tode ausgeschlossen ist. Es handelt sich zudem nachallgemeiner Überzeugung nicht nur um den „inneren Schmerz“<strong>der</strong> Seele, son<strong>der</strong>n um von Gott verhängte Strafen.Die Gemeinschaft <strong>der</strong> Glaubenden bittet nicht nur „auf Grund<strong>des</strong> allgenugsamen Opfers Christi“, son<strong>der</strong>n vielmehr kann dieKirche den Verstorbenen fürbittweise Hilfe aus dem „thesaurusEcclesiae“, dem Kirchenschatz, zukommen lassen. Und dazugehört keineswegs nur das „Opfer Christi“, son<strong>der</strong>n die „VerdiensteChristi und <strong>der</strong> Heiligen“. Hier scheint sich die „solusChristus“-Lehre <strong>der</strong> Protestanten bei den katholischen Mitglie<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Arbeitsgruppe festgesetzt zu haben.Die Tätigkeit <strong>der</strong> Gläubigen beim Gebet für die Verstorbenen istnicht nur „liturgischer Ausdruck [!] ihrer eschatologischenHoffnung“, son<strong>der</strong>n wirkmächtige Hilfe [!] für die Verstorbenenaufgrund <strong>der</strong> amtlichen Fürbitte <strong>der</strong> Kirche. Konkret gesagt:Wenn jemand einen Ablass gewinnt und diesen fürbittweise einemVerstorbenen zukommen lässt o<strong>der</strong> eine Messe für einenVerstorbenen stiftet, ist das nicht zum Ausdruck gebrachte Hoffnung,son<strong>der</strong>n tatsächliche Hilfe <strong>der</strong> Kirche, die dazu führt, dasseine Seele – auf die Weise <strong>der</strong> Fürbitte und <strong>der</strong>en Erhörung –vorzeitig aus dem Fegfeuer erlöst wird.Mit an<strong>der</strong>en Worten: Was sich hier als ökumenischer Konsens in<strong>der</strong> Fegfeuerlehre darstellt, ist in Wirklichkeit ein äußerst fragwürdigerKompromiss, <strong>der</strong> die wesentlichen katholischen Elementedieser Lehre schlichtweg eliminiert. Hier zeigt sich beispielhaft,welche Konsequenzen die ökumenische Parole von<strong>der</strong> „versöhnten Verschiedenheit“ auslöst: Unter <strong>der</strong> Hand verzichtetman auf Verkündigung und Anwendung <strong>des</strong> katholischenDogmas, sucht den angeblich kleinsten gemeinsamenNenner im Glauben und erklärt bestehende Unterschiede für139

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