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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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die Vorstellung vom dauernden Fortschritt aufgegeben, denndann gäbe es keine reine Seligkeit.Eine Dynamisierung <strong>der</strong> Vollendung als dauern<strong>des</strong> Vollendetwerdenkann nicht halten, was es verspricht, denn <strong>der</strong> angeblichenLangeweile <strong>der</strong> erreichten Seligkeit steht hier <strong>der</strong>Überdruss <strong>des</strong> dauernden Laufens ohne Ankunft gegenüber.Sicher stehen alle Aussagen über Gott unter dem Vorbehalt <strong>der</strong>analogen Sprechweise. <strong>In</strong>sofern stehen sowohl die statischenTermini (Friede, Ruhe, Geborgenheit) als auch die dynamischen(Abwechslung, Fortschritt) unter einem Vorbehalt. Augustinspricht <strong>des</strong>halb dialektisch von <strong>der</strong> „unersättlichen Sättigung“ 8 .Einer echten Seligkeit und einem Sein beim Herrn wi<strong>der</strong>sprichtjedoch die dynamische Sicht. Hier sei noch die Bemerkungangefügt, dass <strong>der</strong> Tod das Ende <strong>des</strong> Pilgerstan<strong>des</strong> ist und<strong>des</strong>halb nach dem Tod keine Verdienste mehr erworben werdenkönnen.Gegenstand <strong>der</strong> Schau ist Gott in seinem trinitarischen Sein,aber in dieser Schau gibt es verschiedene Stufungen. Dasmo<strong>der</strong>ne Gleichheitsdenken könnte dahinter ein Klassen- o<strong>der</strong>Kastendenken vermuten – und das noch im Himmel! –, aber dieAufhebung aller Unterschiede im Sinn einer Gleichmachereifindet sich nicht in <strong>der</strong> Schöpfung und auch nicht in <strong>der</strong> Kircheals Leib Christi, <strong>der</strong> durch die Verschiedenheit <strong>der</strong> für denganzen Organismus gleich notwendigen Glie<strong>der</strong> gekennzeichnetist. Diese Stufungen hängen einmal von Gott ab, <strong>der</strong> inseiner freien Gnadenwahl nicht jeden gleich beschenken muss.So dürfte außer Zweifel sein, dass die Frau, die zur Mutter Jesuerwählt wurde, ihrem Sohn auch im Himmel näher steht undebenso ein Franziskus näher als an<strong>der</strong>e. Allerdings werdendiese Unterschiede we<strong>der</strong> Neid noch Überheblichkeit hervorrufen;dazu besteht kein Grund, da das Glorienlicht immerGnadengeschenk ist.Die Stufungen hängen aber insofern auch vom Menschen ab,insofern für den Himmel auch ein Lohn verheißen ist. Die Redevom Lohn gilt heutzutage bei vielen als höchst fragwürdig. Das186

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