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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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hatte, und den Dinokrates mit gewaschenem Leib, gut gekleidetund sich erholend; wo die Wunde gewesen war, sehe ich eineNarbe, und die Umfassung jenes Teiches war tiefer gewordenbis an den Nabel <strong>des</strong> Knaben; ohne Aufhören schöpfte er Wasseraus dem Bassin. Über <strong>der</strong> Umfassung war auch eine goldeneSchale voll Wasser; Dinokrates trat hinzu und fing an, aus <strong>der</strong>Schale zu trinken, und diese wurde nicht leerer; nachdem ergenug Wasser getrunken hatte, fing er froh nach Art <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>an zu spielen. Da erwachte ich und erkannte, dass er aus <strong>der</strong>Strafe entlassen war.“Hier haben wir also einen sehr frühen Beleg (um 200 n.Chr.)über den Glauben an eine nach dem Tode erfolgende Strafeo<strong>der</strong> Reinigung sowie an eine Möglichkeit <strong>der</strong> Gläubigen, mitihrem Gebet diesen leidenden Verstorbenen helfen zu können.Entsprechend lehren auch Klemens von Alexandrien (✝ vor215), Tertullian (✝ nach 220), Cyprian von Karthago (✝ 258),Johannes Chrysostomus (✝ 407) und Augustinus (✝ 430). Dessensterbende Mutter Monika bat Augustinus und seinen Bru<strong>der</strong>:„Begrabt meinen Leib, wo es auch sei, und macht euch keineGedanken darum. Nur um eins bitte ich euch, gedenkt meiner,wo immer ihr euch aufhalten möget, am Altar <strong>des</strong> Herrn.“Monika wollte also, dass für ihr Seelenheil das Messopfer gefeiertwerde.<strong>In</strong> <strong>der</strong> Vor- und Frühscholastik werden die Gedanken Augustinsund Gregors <strong>des</strong> Großen über das Fegfeuer wie<strong>der</strong>holt. Undauch in <strong>der</strong> Hoch- und Spätscholastik steht die Wirklichkeit <strong>des</strong>Fegfeuers für die Theologie fest. Hier sind zu nennen: Hugovon St.-Cher (✝ 1263), Alexan<strong>der</strong> von Hales (✝ 1245), Albert<strong>der</strong> Große (✝ 1280), Thomas von Aquin (✝ 1274), Bonaventura(✝ 1274), Johannes Duns Skotus (✝ 1308) und Petrus de Palude(✝ 1342). Um diese Zeit nimmt sich auch die Ikonographie <strong>des</strong>Themas Fegfeuer an. Eine Son<strong>der</strong>rolle nimmt Dante Alighieris„Göttliche Komödie“ (Erstdruck: La Comedia, Mantua 1472)ein. <strong>In</strong> <strong>der</strong> nachtridentinischen Theologie behandelt dasFegfeuer beispielsweise Domingo de Soto (✝ 1560), in <strong>der</strong> Ba-120

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