13.07.2015 Aufrufe

In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

len waren, entdeckte man, dass sie „unter ihren Klei<strong>der</strong>n Amulette<strong>der</strong> Götter von Jamnia trugen, obwohl das den Juden vomGesetz her verboten ist. Da wurde allen klar, dass die Männer<strong>des</strong>wegen gefallen waren, und sie priesen nun alle das Wirken<strong>des</strong> Herrn, <strong>des</strong> gerechten Richters, <strong>der</strong> das Verborgene ans Lichtbringt“ (2 Makk 12,40f). Es stellte sich nun die Frage: Was geschiehtmit diesen gefallenen Juden, die zwar auf <strong>der</strong> richtigenSeite gekämpft, aber in ihrer abergläubigen Auffassung ihreHoffnung auf falsche Götzen gesetzt hatten? Offensichtlichhielt man sie nicht für verloren, son<strong>der</strong>n war <strong>der</strong> Auffassung,dass man ihnen nach ihrem zweifelhaften Heldentod Hilfe zukommenlassen könnte. Die Juden hielten nämlich „einen Bittgottesdienstab und beteten, dass die begangene Sünde wie<strong>der</strong>völlig ausgelöscht werde. Der edle Judas aber ermahnte dieLeute, sich von Sünden rein zu halten; sie hätten ja mit eigenenAugen gesehen, welche Folgen das Vergehen <strong>der</strong> Gefallenengehabt habe. Er veranstaltete eine Sammlung, an <strong>der</strong> sich allebeteiligten, und schickte etwa zweitausend Silberdrachmennach Jerusalem, damit man dort ein Sündopfer darbringe. Damithandelte er sehr schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung.Hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehenwerden, wäre es nämlich überflüssig und sinnlos gewesen, fürdie Toten zu beten. Auch hielt er sich den herrlichen Lohn vorAugen, <strong>der</strong> für die hinterlegt ist, die in Frömmigkeit sterben. Einheiliger und frommer Gedanke! Darum ließ er die Toten entsühnen,damit sie von <strong>der</strong> Sünde befreit werden“ (2 Makk 12,42-45).Für das Heil <strong>der</strong> Verstorbenen zu beten, war also bereits ein imzweiten Jahrhun<strong>der</strong>t vor Christus bei den Juden praktiziertes religiösesTun: Sie waren <strong>der</strong> Auffassung, dass ihre Toten, dieSchuld auf sich geladen hatten, nach dem Tod durch Bittgottesdienst,Gebet und finanzierte Sündopfer im Jerusalemer Tempelentsühnt werden konnten.Heutige Schriftinterpreten (z.B. Werner Dommershausen,Stephanie von Dobbeler) geben zu, dass hier – einmalig im Al-116

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!