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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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kunft Christi und die Parusie tilgt. Sie besagt in deutlicher Anlehnungan die protestantische Entmythologisierungstheorie, dass<strong>der</strong> „Jüngste Tag“ im Tode je<strong>des</strong> einzelnen geschieht und damitauch die Auferstehung <strong>des</strong> Fleisches hier schon gegeben ist. 14Die Theorie, die auch große philosophische Schwierigkeiten beisich hat 15 , gipfelt in <strong>der</strong> Behauptung, dass sich die Geschichtenur in den einzelnen menschlichen Subjekten vollende, unddass in <strong>der</strong> Summierung dieser einzelnen Ereignisse „die Geschichteals ganze vor Gott hingetragen und verklärt wird“ 16 .Das hat seinen tieferen Grund darin, dass die Materie und diematerielle Welt, die sich nach Paulus nach <strong>der</strong> „Herrlichkeit <strong>der</strong>Kin<strong>der</strong> Gottes“ sehnen (Röm 8,21), angeblich keine Geschichtehaben.Dazu kommt die merkwürdige Spekulation, dass <strong>der</strong> Ertrag je<strong>des</strong>Einzellebens mit <strong>der</strong> „Auferstehung im Tode“ in eineewigkeitsähnliche, verklärte Zeit eingeht, in <strong>der</strong> für den Verstorbenenähnlich wie für Gott die ganze Menschheitsgeschichteschon vollendet ist. Dementsprechend würden die Verstorbenenum das Ende unseres <strong>Lebens</strong> und aller Menschenleben wissen,während unser Leben und das einer Vielzahl von Menschennoch weiterläuft, ja, nach dieser Theorie unbegrenzt weiterlaufenkann. Das sind innerlich wi<strong>der</strong>sprüchliche Gedanken 17 , dieallerdings konsequent auf das Ziel ausgerichtet sind, die ParusieChristi und ein Allgemeines Gericht für unnötig zu erklären. Vorallem ist die darin eingeschlossene Behauptung verräterisch,dass die Geschichte auch ins Unendliche weitergehen kann unddie Materie als solche keinen Anteil an <strong>der</strong> Vollendung hat, wasdem Schöpfungs- und Erlösungsglauben wi<strong>der</strong>spricht.Mit dem von einigen Theologen entwickelten Gedanken einerunendlich weitergehenden Geschichte und einer geradezu <strong>ewigen</strong>Materie berührt sich diese negative theologische Spekulationmit gewissen naturwissenschaftlichen Einwänden gegen eineVollendung <strong>der</strong> Schöpfung und ihrer Geschichte. Dabei istallerdings zu sagen, dass diese naturwissenschaftlichen Gegensätzein <strong>der</strong> Eschatologie nicht so ausführlich ausgetragen wer-54

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