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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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war es endlich soweit. Fürstenfeld wurde gegründet. Ein Sühneklosterentstand. Die Mönche beteten für die Seelenruhe <strong>der</strong> getötetenHerzogin und für das Seelenheil <strong>des</strong> zum Mör<strong>der</strong>gewordenen Herzogs.Die Wittelsbacher betrachteten das Kloster als ihr Hauskloster, indem sie auch begraben sein wollten. Beson<strong>der</strong>s verbunden warKaiser Ludwig <strong>der</strong> Bayer mit den Zisterziensern von Fürstenfeld.Er stattete sie reich mit Gütern aus und sorgte dafür, dass sieeinen Vorrang unter den bayerischen Klöstern einnahmen. Als eram 11. Oktober 1347 plötzlich auf <strong>der</strong> Bärenjagd in <strong>der</strong> Nähe<strong>des</strong> Klosters vom Tod ereilt wurde, sahen die Zisterzienser eineweitere Aufgabe zur Sühne. Denn nicht nur <strong>der</strong> plötzliche Tod,son<strong>der</strong>n auch die Tatsache, dass er mit dem Bann <strong>des</strong> Papstesbelegt in die Ewigkeit abberufen wurde, machten es notwendig,für ihn zu beten und zu opfern.Die Zisterzienser von Fürstenfeld fühlten sich durch die Jahrhun<strong>der</strong>teverpflichtet, für ihre Stifter zu beten. Im 18. Jahrhun<strong>der</strong>tfand <strong>der</strong> Sühnegedanke im Neubau <strong>der</strong> Kirche gestalterischenAusdruck. Der Frage <strong>des</strong> heiligen Bernhard von Clairvaux:„Bernhard, was ist das Ziel deines <strong>Lebens</strong>?“ muss sich je<strong>der</strong>Mensch stellen. Bernhard kam für sich zu dem Ergebnis: Esgibt nur ein Ziel, für das sich <strong>der</strong> ganze Einsatz lohnt, und das ist<strong>der</strong> Himmel. Deshalb hat Bernhard in allen Kirchen seines Ordensdas Bild vom Himmel über dem Hochaltar anbringen lassen.Es zeigt Maria, die in den Himmel aufgenommen wird. WasGott an Maria getan hat, das hat er mit uns allen vor. Maria warohne Sünde, wir aber sind Sün<strong>der</strong> wie <strong>der</strong> Herzog und wie <strong>der</strong>Kaiser. Wir sind auf das Kreuz wie sie verwiesen und auf denGekreuzigten, <strong>der</strong> die Sünden aller Menschen auf sich genommenhat.Der Blick auf den Himmel wird in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Kirche durchden Kreuzaltar verstellt, denn <strong>der</strong> Weg zum Himmel führt überdas Kreuz, und <strong>der</strong> Gekreuzigte hat uns den Himmel geöffnet.Sünde und Schuld fehlen in keinem menschlichen Leben, auchwenn man sie zu verstecken sucht, wie die zehn kleinen Bil<strong>der</strong>220

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