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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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macht es möglich, sein Leben als Ganzes zu „haben“ und esdann auch zu vergeben, z. B. im Ja-Wort <strong>des</strong> Eheversprechenso<strong>der</strong> im Gelübde.4.2. Der Tod als Ende <strong>des</strong> Pilgerstan<strong>des</strong>Der Glaube sagt uns: Dieses Leben ist nur einmal. Der Tod istdas Ende <strong>der</strong> irdischen Pilgerschaft <strong>des</strong> Menschen. Hier ist dieZeit <strong>der</strong> Gnade und <strong>der</strong> Ort <strong>der</strong> Wahl für ein Leben in <strong>der</strong> Gemeinschaftmit Gott. Hier entscheiden wir über unser letztesSchicksal. Der Tod ist das Ende für die Zeit <strong>der</strong> Bewährung, fürdie Zeit <strong>der</strong> Entscheidung.Wie wir bis dahin geworden sind, so stehen wir vor Gott.Dadurch hat unser Leben etwas Dringliches. Das Wissen darumerinnert uns daran, dass uns zur Verwirklichung unseres <strong>Lebens</strong>nur eine beschränkte Frist zur Verfügung steht.Der Tod trennt. Er schneidet uns ab von unseren Beziehungen,in denen wir uns während unserer Erdenjahre bewegten. Darumist er Abschied. Er beendet unser zeitliches Dasein. Darum redenwir vom Tod als vom Ende. Dass <strong>der</strong> Tod Ende ist, darin liegtsein ganzer Ernst.Was da aufhört, ist unsere Fortbewegung durch die Zeit. Unsereirdische Daseinsform hat die Struktur <strong>des</strong> Werdens, <strong>des</strong>Voranschreitens aus einem „Noch-Nicht“, <strong>der</strong> Entfaltung unsererMöglichkeiten. <strong>In</strong> ihr sind wir immer auf dem Weg, ob wirnun geradewegs dem Ziel zustreben, ob wir dabei Umwege macheno<strong>der</strong> auf Abwege geraten und manchmal auch Rückschrittetun. Die Zeit drängt voran. Es geht einem Ziel entgegen.Man hat <strong>des</strong>halb vom Pilgerstand <strong>des</strong> irdischen <strong>Lebens</strong> gesprochen,vom status viatoris. Damit soll genau dies ausgedrücktwerden: Das gegenwärtige Leben ist ein noch unerfülltes, unfertiges,unvollendetes, das <strong>der</strong> Erfüllung und Vollendung entgegensieht.Während <strong>der</strong> Zeit kann jede Entscheidung, zum Positivenwie zum Negativen, korrigiert werden. Solange <strong>der</strong> Mensch173

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