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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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Gnade <strong>der</strong> Beharrlichkeit zu erinnern und an das Gebet um dieBewahrung vor einem plötzlichen und unvorhergesehenen Todsowie an das Gebet um eine gute Sterbestunde im Ave Maria.Das Gebet um die Gnade <strong>der</strong> Beharrlichkeit sowie um eine guteSterbestunde ist auch dann im Grunde überflüssig, wenn dieHoffnung auf die Rettung aller realistisch ist. Wenn alle das Heilfinden, verliert die To<strong>des</strong>stunde jedenfalls ihre entscheidendeBedeutung.Im christlichen Altertum verstand man die Absage an denKaiserkult und das Martyrium – auch das ist hier zu bedenken –als eine Voraussetzung für das ewige Heil. 226Für John Henry Newman (✝ 1890) war die Konversion von <strong>der</strong>anglikanischen zur römischen Kirche – am 8. Oktober <strong>des</strong>Jahres 1845 hat er sie vollzogen – primär eine Frage <strong>des</strong> Heiles.Bei seiner Hinwendung zur katholischen Kirche wurde er von<strong>der</strong> Überzeugung geleitet, dass er das ewige Heil verlierenwürde, wenn er nicht <strong>der</strong> Wahrheit folgen würde. Gegenüberdem Rationalismus <strong>der</strong> Aufklärung hat er die Existenz <strong>der</strong><strong>ewigen</strong> Hölle stark hervorgehoben. Für ihn geht es hier umeinen entscheidenden Punkt <strong>des</strong> Christentums, <strong>der</strong> unlösbar mit<strong>der</strong> Gottesfrage verbunden ist. 227 Im Liberalismus <strong>der</strong> anglikanischenKirche hat er in seiner Zeit die Leugnung <strong>der</strong> <strong>ewigen</strong>Hölle existentiell erlebt 228 und erfahren, wie eine säkularisierteKirche dem Glauben an die ewige Hölle notwendig mitUnverständnis begegnet. 229 Es ist bezeichnend für ihn und seineStellung zum endgültigen Heilsverlust, wenn er erklärt, das„ganze Tun“ <strong>des</strong> Predigers sei „dazu bestimmt, die Menschendaran zu erinnern, dass die Zeit kurz, <strong>der</strong> Tod gewiss und dieEwigkeit lang ist.“ 230Die Kirchenlehrerin Theresia von Avila (✝ 1582) bekennt, dassdie Furcht vor <strong>der</strong> Hölle ihr stets eine bedeutende Hilfe gewesenist in ihrem Bemühen um ein Gott wohlgefälliges Leben. 231 Derentscheidende Impuls ihres beispielhaften religiösen undmoralischen Strebens ist für sie – das ist die Grundmelodie ihrerAutobiographie –, die Sorge um das ewige Heil. Sie ist davon97

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