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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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Der Verdammte erhält, was er gewollt hat, ein Leben ohne Gott.Es war nicht, um mit Paulus zu reden, „das Böse, das ich nichtwill, aber doch tue“ 126 , das ihn in diesen Zustand geführt hat.Niemand wird für etwas bestraft, das zu tun er nicht in <strong>der</strong> Lagewar. 127Die ewige Verdammnis kann nicht als Überraschung über einenMenschen kommen, weil die schwere Sünde, die Bedingung fürdie ewige Verdammnis, im Verständnis <strong>der</strong> Kirche ein klares Erkennenund eine freie Willensentscheidung voraussetzt im Zusammenhangmit <strong>der</strong> Übertretung eines Gottesgebotes in einerwichtigen Sache und so zu einem folgenreichen Nein zu Gottwird.Da wird Gott nicht theoretisch, wohl aber faktisch negiert. Eineschwere Sünde wird nicht nur da begangen, wo Gott explizitnegiert wird, son<strong>der</strong>n auch da, wo Gott in Freiheit und mit <strong>der</strong>erfor<strong>der</strong>lichen Erkenntnis implizit negiert wird. Man kann dieewige Hölle nicht allein jenen zuerkennen, die „mit erhobenerFaust“ gesündigt haben, das heißt: die aus <strong>der</strong> Gesinnung <strong>des</strong>Gotteshasses heraus gesündigt haben und an dieser Gesinnungfestgehalten haben, wie es die Theologen in neuerer Zeit <strong>des</strong>öfteren gemeint haben. Zum Tatbestand <strong>der</strong> Todsünde genügtein implizites Nein zu Gott. Zur <strong>ewigen</strong> Verdammnis führtdieses Nein aber nur dann, wenn es nicht zurückgenommenworden ist o<strong>der</strong> wenn <strong>der</strong> Sün<strong>der</strong> nicht vor seinem Tod den Weg<strong>der</strong> Erlösung beschritten hat.Was die klare Erkenntnis angeht, so gilt, dass man <strong>der</strong> Wahrheitbegegnen kann, ohne sie als solche zu erkennen. Die Ursachendafür können in <strong>der</strong> persönlichen <strong>Lebens</strong>geschichte liegen,etwa in Vorurteilen, in denen man aufgewachsen ist, sie könnenaber auch in <strong>der</strong> Tatsache gelegen sein, dass die Wahrheit durchjene verdunkelt worden ist, die sie zu vertreten hatten undfaktisch vertreten haben. Die Wahrheit verpflichtet immer nurden, <strong>der</strong> sie und ihren Anspruch als wahr erkannt hat. Das II.Vatikanische Konzil hat festgestellt, dass ein Mensch unterUmständen gar Atheist sein kann, ohne sich dadurch subjektiv75

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