Die Mahnung <strong>des</strong> Apostels Paulus an die Gläubigen vonPhilippi, ihr Heil „mit Furcht und Zittern“ 244 zu wirken, undviele an<strong>der</strong>e ähnliche Mahnungen <strong>der</strong> Heiligen Schrift behaltenihren Sinn nur dann, wenn <strong>der</strong> Mensch endgültig scheiternkann.Wenn die vielfachen Aussagen <strong>der</strong> Heiligen Schrift über dendoppelten Ausgang <strong>der</strong> Geschichte keinen Wirklichkeitswerthaben, wenn sie nur Appelle sind in <strong>der</strong> Gestalt von Drohungeno<strong>der</strong> einprägsame pädagogische Maßnahmen, können sie ihrZiel, den tiefen Ernst <strong>der</strong> Botschaft Jesu und <strong>des</strong> christlichen<strong>Lebens</strong> zu begründen 245 , nicht erreichen, weil sie ja dann vonjenen, die darum wissen, nicht ernstgenommen werden können.Ein Appell wird gegenstandslos, wenn er nicht eine Realitätbeschreibt. Der Hinweis auf eine drohende Gefahr kann nurdann ein Appell sein, wenn diese Gefahr wirklich besteht. –Man wird hier an gewisse fragwürdige Erziehungsmethodenerinnert, wie man sie häufig bei kleinen Kin<strong>der</strong>n anwendet, dieschon <strong>des</strong>halb verwerflich sind, weil sie unwahrhaftig sind.Wenn die Wirklichkeit <strong>des</strong> endgültigen Heilsverlustes heute inAnpassung an einen rationalistischen Zeitgeist aufgegeben o<strong>der</strong>uminterpretiert wird, ist das letzten En<strong>des</strong> die Konsequenz einesgeschwächten Glaubens. Wenn <strong>der</strong> Teufel nur noch eine Chiffreist, dann kann schließlich auch <strong>der</strong> Hölle nur noch symbolischeBedeutung zukommen.Wenn sich in <strong>der</strong> Gegenwart viele in Sicherheit wiegen und dienotwendige Bekehrung aufschieben, wenn viele schwere undschwerste Sünden heute von vielen begangen werden, die sichäußerlich noch als Christen o<strong>der</strong> gar als katholische Christenverstehen, so liegt ein wesentlicher Grund dafür in demabsoluten Heilsoptimismus, <strong>der</strong> beherrschend geworden ist in<strong>der</strong> Kirche. Man kann natürlich sagen: Es ist <strong>der</strong> wachsendeUnglaube, <strong>der</strong> sich hier auswirkt. Das ist richtig. Aber auchjener Heilsoptimismus, für den <strong>der</strong> endgültige Heilsverlustkeine Realität ist, ist letztlich ein Produkt <strong>des</strong> Unglaubens.101
Sicherlich wäre auch <strong>der</strong> pastorale Elan lebendiger, wenn diePriester nicht in so großer Zahl <strong>der</strong> Meinung wären, niemandgehe verloren. Und wenn sich heute die Glaubensverkündigungund die Pastoral weithin auf <strong>der</strong> psychologischen Ebene bewegenund die Glaubensrealitäten dabei vielfach nur noch unterdem Aspekt ihrer Auswirkungen im Leben <strong>des</strong> einzelnen und<strong>der</strong> Gemeinschaft betrachtet werden, wenn heute <strong>der</strong> Glaubevielfach horizontalisiert wird und jede Klarheit und Bestimmtheitverliert, dann liegt auch das in <strong>der</strong> Konsequenz <strong>der</strong> Allerlösung,wie immer diese auch akzentuiert sein mag.Auch das dunkle Geheimnis <strong>des</strong> endgültigen Heilsverlustes gehörtzum Evangelium, zur Frohen Botschaft von <strong>der</strong> Erlösung.Wird es recht verstanden und eingeordnet in den Glauben <strong>der</strong>Kirche, lässt es Gottes Weisheit und Liebe in um so helleremLicht erscheinen.1Mt 19,28.2Joseph Schumacher, <strong>In</strong>dividuelles und universales Gericht. Ist Gott noch Richter?,in: Franz Breid, Hrsg. Die letzten Dinge, Steyr 1992, 64-94.3Anton Ziegenaus, Die Zukunft <strong>der</strong> Schöpfung in Gott. Eschatologie (LeoScheffczyk, Anton Ziegenaus, Hrsg., Katholische Dogmatik, Bd. VIII), Aachen1996, 191.4Joseph Ratzinger, Eschatologie - Tod und ewiges Leben (Johann Auer, JosephRatzinger, Hrsg., Kleine Katholische Dogmatik, Bd. IX), Regensburg 4 1978,176; vgl. <strong>der</strong>s., Art. Hölle, in: Lexikon für Theologie und Kirche, Bd V, Freiburg21960, 445-449.5Karl Hermann Schelkle, Theologie <strong>des</strong> Neuen Testamentes IV/1, Düsseldorf1974, 94; Leo Scheffczyk Allversöhnung o<strong>der</strong> endgültige Scheidung?, in: FranzBreid, Hrsg., Die letzten Dinge, Steyr 1992, 100.6Mt 7,13; Joh 17,12; vgl auch 1 Kor, 5,5; Phil 3,19. Gemäß Ps 1 führt <strong>der</strong> Pfad <strong>der</strong>Gottlosen ins Ver<strong>der</strong>ben (1,6).7Mt 19,16; 19,29; 25,46; Mk 9,26; Joh 3,15 u. ö.82 Thess 1,9.9Mt 10,2810Lk 13,28; 1 Kor 6,9.11Mt 25,41; vgl. auch 2 Petr 2,4 (Engelsturz!).12Lk 16,19-31 (Gleichnis vom reichen Prasser und dem armen Lazarus); Lk 23,33-43 (zwei Verbrecher wurden zusammen mit Jesus gekreuzigt, von denen sich <strong>der</strong>102
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seiner Formulierung unterstellen, d
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griesgrämig durch die Gegend laufe
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Ein Wort kommt bei solchen Wunschvo
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