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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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muss das Ende dem Anfang entsprechen, muss <strong>der</strong> Anfang amEnde wie<strong>der</strong>hergestellt werden. 97 Auf diesem geistigenFundament entfaltet Origenes die Lehre von <strong>der</strong> Allerlösung –wenigstens als Hypothese. Das Fundament <strong>der</strong> Idee von <strong>der</strong>Allversöhnung ist demnach philosophischer Natur bei Origenesund bei jenen Kirchenvätern, die ihm darin folgen. Das giltauch, wenn Origenes sich auf jene Stelle <strong>des</strong> 1. Korintherbriefesberuft, wo davon die Rede ist, dass alle Feinde Gottes am Endeentmachtet werden, wo Paulus feststellt, es sei das Ziel <strong>der</strong>Schöpfung, dass einst alles Christus unterworfen werde, Christusdann aber alles dem Vater übergeben werde, damit er dannalles in allem sei. 98Ist Origenes auch <strong>der</strong> erste renommierte Vertreter <strong>der</strong> Apokatastasis-Lehreund hat er im Zusammenhang mit dieser Lehreauch intensiv die Idee verteidigt, dass die Strafe grundsätzlichauf die Besserung hinzielt und hinzielen muss 99 , so darf nichtübersehen werden, dass er gleichzeitig in seinen biblischtheologischenÜberlegungen durchaus vom <strong>ewigen</strong> Feuer alsGegensatz zum <strong>ewigen</strong> Leben spricht und dass er nachhaltigbestreitet, jemals die Erlösung <strong>der</strong> bösen Geister gelehrt zuhaben. 100Ein gewisser Nachklang <strong>des</strong> Apokatastasis-Gedankens <strong>des</strong>Origenes hat sich Jahrhun<strong>der</strong>te hindurch, wenn auch nur sehrschwach, „in den vielfältigen Variationen <strong>der</strong> sogenanntenMisericordia-Lehre“ erhalten, „die entwe<strong>der</strong> die Christen ganzvon <strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Verdammnis ausnehmen o<strong>der</strong> allenVerlorenen auf Grund <strong>der</strong> Barmherzigkeit Gottes in irgendeinerForm Erleichterung gegenüber dem eigentlich Verdientenzusprechen wollte“ 101 .<strong>In</strong> <strong>der</strong> Scholastik reflektiert man über das Wesen <strong>der</strong>Höllenstrafe und unterscheidet dabei die „poena damni“, dieStrafe <strong>des</strong> Verlustes, von <strong>der</strong> „poena sensus“, <strong>der</strong> Strafe <strong>der</strong>Sinne. <strong>In</strong> dieser zweifachen Strafe sieht man eine Entsprechungzur schweren Sünde, <strong>der</strong> Ursache für die Höllenstrafe, die manzum einen als Abkehr von Gott und zum an<strong>der</strong>en als die un-71

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