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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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gab den Menschen bei seiner Erschaffung alles Grünkraut unddie Herrschaft über die Tiere; er sollte sich die Erde untertanmachen (vgl. Gen 1,26-30), sie hegen und pflegen wie ein Hirt,<strong>der</strong> sich um seine Herde kümmert. Nun aber, nach <strong>der</strong> Sünde,wird dieses Hegen und Bebauen zu einem Ausbeuten, Habenwollen,zu einem rücksichtslosen Missbrauchen und Verbrauchen.Den geistigen Hunger, den nur Gott stillen kann, müssendie Geschöpfe erfüllen: sie werden dabei vom Menschen überfor<strong>der</strong>t.Die Schöpfung ist auf den Menschen hingeordnet, dieserauf Gott. Wenn aber <strong>der</strong> Mensch diese Grundordnung zerstört,bringt er Unordnung in sein eigenes Leben, in das Verhältniszum an<strong>der</strong>en Geschlecht, zum Mitmenschen, ja in die gesamteSchöpfung.<strong>In</strong> welchem Maße <strong>der</strong> Herrschaftswille <strong>des</strong> Menschen die Umweltausbeuten und zerstören kann, liegt heute offen zutage. Soist nicht die Umwelt das eigentliche Problem, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong>Mensch, <strong>der</strong> die Umwelt zerstört. <strong>In</strong>sofern bleibt das Wort vonErzbischof Dyba gültig: Wilde Ehe ist schlimmer als Waldsterben.Denn die Unordnung <strong>des</strong> Menschen ist <strong>der</strong> Grund für dieUnordnung <strong>der</strong> Natur. Der Mensch ist auf Gott hin geschaffenund wird nur in ihm seine Erfüllung finden. Nichts Geschaffeneskann sein Herz ausfüllen und ihm Erfüllung bringen.Wenn aber <strong>der</strong> Mensch Gott als Ziel seiner Sehnsucht aus demAuge verliert, wird diese Sehnsucht umgepolt auf das Geschöpf:Sein „unbändiger“ Erlebnishunger will sich stillen am Geschöpf,das dann überfor<strong>der</strong>t und ausgebeutet wird. Nicht nur die Naturwird ausgequetscht, auch <strong>der</strong> Mitmensch.Wenn z.B. ein Ehepartner dem an<strong>der</strong>en Gott ersetzen, ihm „alles“sein, seine ganze Sehnsucht stillen soll, wird <strong>der</strong> an<strong>der</strong>eüberfor<strong>der</strong>t. So erleben wir, dass sich die <strong>Erwartung</strong> auf einenneuen Ehepartner richtet, <strong>der</strong> nun die Sehnsucht <strong>des</strong> Herzensstillen soll, aber darin letztlich scheitern wird. Erst wenn <strong>der</strong>Mensch wie<strong>der</strong> in seinem Verhältnis zu Gott im Lot ist, wird erMitmensch und Mitgeschöpf nicht mehr ausbeuten. Das erste200

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