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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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„teuflischen Ausartung“ <strong>des</strong> Christentums. 205 Für WolfgangFeneberg ist die Hölle „ein biblisches Bild aus <strong>der</strong> persischenMythologie“, werden in dem Begriff <strong>der</strong> Hölle einfach nur„Erfahrungen <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong> verdichtet und zum Ausdruckgebracht“, und zwar „in letzter Zuspitzung“ 206 . Ein weitererAutor, Oskar Schroe<strong>der</strong>, deutet die Hölle mit Berufung aufGeorge Tyrrell (✝ 1907) und Paul Tillich (✝ 1965) 207 ohneUmschweife rein symbolisch. 208So undifferenziert wird die Rettung aller jedoch nicht von allenTheologen vertreten, die dieser Lehre zuneigen. Zuweilenleugnen sie die ewige Verwerfung nicht direkt, geben sie dannaber nur noch als Möglichkeit aus. So geht Otto Karrer (✝ 1976)davon aus, dass <strong>der</strong> allgemeine Heilswille Gottes bedingungslosund absolut wirke und dass die Hölle infolge<strong>des</strong>sen eineabstrakte, theoretische Möglichkeit sei, von <strong>der</strong> man erwartenkönne, dass sie niemals eintrete. 209 Und Heino Sonnemans hältzwar die Lehre von <strong>der</strong> Allversöhnung für nicht annehmbar,weil sie schon im 6. Jahrhun<strong>der</strong>t durch das Lehramt <strong>der</strong> Kircheverworfen worden sei, meint aber, es dürfe dennoch dieHoffnung gewagt werden, dass alle gerettet würden. 210Diese Hoffnung ist in<strong>des</strong>sen nur sinnvoll, wenn die Allversöhnungzumin<strong>des</strong>t möglich ist. Wie soll diese aber möglichsein, wenn sie definitiv durch das Lehramt zurückgewiesenworden ist?Und selbst Gerhard Ludwig Müller scheint in seiner Dogmatikin gewisser Weise einen einzigen Ausgang <strong>der</strong> Geschichte zufavorisieren, wenngleich er die „reale Möglichkeit“ einesdoppelten Ausgangs <strong>der</strong> Geschichte aufgrund <strong>der</strong> Schriftzeugnissezugesteht. 211So meint er, wir könnten prinzipiell nichts darüber aussagen, obes überhaupt Menschen gebe, die bis zu ihrem Tod „einenradikalen Wi<strong>der</strong>stand gegen die Liebe (Gottes) durchgetragen“hätten, und kommt zu dem Ergebnis, dass wir „hoffen undbeten“ sollten, „dass <strong>der</strong> allgemeine, sich auf jeden Menschenerstreckende Heilswille Gottes bei allen zum Ziel“ komme. 21292

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