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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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das Sterben hineingekommen. Denn es ist auch Aussage unseresGlaubens, dass alle Menschen sterben müssen. Und an dieserStelle unterstreicht <strong>der</strong> Glaube das Düstere <strong>der</strong> Aussage. Denndass alle sterben müssen, sei Strafe für unsere Sünden.Nun aber zurück zu dem philosophischen Gedankengang. DiePhilosophie kümmert sich um die Aussage und häufige Meinung,dass Sterben ein alltägliches Vorkommnis sei, weil sie geradedas Gegenteil davon zeigen will. Der Tod ist nicht nur etwasAlltägliches, nicht nur etwas, was man tagein tagaus erfährt, vielwichtiger ist, dass je<strong>der</strong> sagen kann: „Auch ich werde sterben.“Und je „ich“ werde nicht so im Allgemeinen sterben, son<strong>der</strong>nganz bestimmt meinen Tod. Zwar hat keiner von uns den Todschon erfahren, aber doch geht er schon längst auf uns zu undwir auf ihn.Dieses Auf-mich-zukommen <strong>des</strong> To<strong>des</strong> ist nicht etwas, woranman am besten gar nicht denkt („Es kommt ja früh genug!“).Vielmehr hat <strong>der</strong> Tod schon immer Bedeutung für mein Leben.Die <strong>Erwartung</strong> je meines Sterbens enthüllt den Ernst meines <strong>Lebens</strong>,das heißt (immer noch philosophierend gesprochen) dasexistentielle Gewicht meines <strong>Lebens</strong>.Dies geschieht auf zweifache Weise, wodurch wir dann an dieSchwelle geführt werden, von wo aus wir das christliche Geheimnis<strong>des</strong> Sterbens verstehen möchten. Es geht erstens um dieFrage nach dem Sinn <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong> und zweitens um die Fragenach <strong>der</strong> Verantwortung, die wir für unser Leben unvermeidlichhaben.Zur ersten Frage: nach dem Sinn <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong>. Mit Rahner könnenwir sagen: Der Tod konfrontiert uns mit dem Ganzen <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong>,das im Tod – wie er sich ausdrückt – „als das Sichbeendendein Erscheinung tritt“ 1 .Sodann zur zweiten Frage: nach <strong>der</strong> Verantwortung. Im Todkann <strong>der</strong> Mensch nicht mehr vor sich selber fliehen etwa in diealltägliche Betriebsamkeit hinein. Der Mensch kann nicht mehrvon sich absehen (so wie<strong>der</strong> Rahner). Im Tod geht dem Menschennicht nur auf, dass er Staub ist und wie<strong>der</strong> zu Staub wer-30

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