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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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nis“ heißt es jedoch: „Ich erwarte die Auferstehung <strong>der</strong> Totenund das ewige Leben.“ Das ewige Leben gelangt erst mit <strong>der</strong>Auferstehung zur höchsten Vollendung. Die allgemeine Auferstehunggeschieht nicht unmittelbar nach dem Tod, son<strong>der</strong>n bei<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>kunft Christi. Beim ersten Mal kam er in Niedrigkeitund Unscheinbarkeit, beim zweiten Mal wird er in Macht undHerrlichkeit erscheinen. Nach 1 Thess 4,16 wird <strong>der</strong> Herr vomHimmel kommen und die Toten erwecken; ebenso knüpft Phil3,20f die Verwandlung „unseres armseligen Leibes in die Gestaltseines verherrlichten Leibes“ an die Wie<strong>der</strong>kunft Christi. DieHerrlichkeitstat, das Zeichen seiner Macht wird gerade die Auferweckung<strong>der</strong> Toten sein.Daraus ergibt sich nun das theologische Problem <strong>der</strong> vom Leibgetrennten Seele. Der Leib ist nichts Akzidentelles, so dass dieSeele <strong>der</strong> eigentliche Mensch wäre, son<strong>der</strong>n gehört wesentlichzum Menschen. Aus dieser – anthropologisch richtigen – Einheitvon Leib und Seele wird nun immer wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schluss gezogen,dass die Seele im Zwischenstand (d.h. zwischen Tod undJüngstem Tag) entwe<strong>der</strong> nicht selig sein kann o<strong>der</strong> es einenZwischenstand/Zwischenzeit überhaupt nicht gebe, d.h. dass dieAuferstehung schon im Tod geschehen müsse. Die Leib-Seele-Dichotomie entspringe, so heißt es weiter, griechischem Denken,während das biblische ganzheitlich sei, d.h. von <strong>der</strong> Einheitausgehe.Dazu ist zu sagen, dass auch das Neue Testament ein „Sein beimHerrn“ nach dem Tod und vor <strong>der</strong> Auferstehung und somit eineZwischenzeit kennt. Paulus äußert sein „Verlangen aufzubrechenund mit Christus zu sein“ (Phil 1,23; vgl. 3,21). Dem Schächerwird für „heute noch“ das Paradies verheißen (Lk 23,43)und wie Jesus dem Vater seinen Geist empfohlen hat (vgl. Lk23,46), so hat Stephanus gebetet, dass Jesus seinen Geist aufnehme(vgl. Apg 7,59). Es gibt also ein Sein beim Herrn vor <strong>der</strong>allgemeinen Auferstehung.Die Frage lautet nun: Ist die Seligkeit <strong>der</strong> leibfreien Seele in <strong>der</strong>Zwischenzeit eingeschränkt und erst nach <strong>der</strong> Auferstehung191

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