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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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lichen Abba/lieber guter Vater angesprochen. Diese Struktur „imSohn und mit ihm in inniger Gemeinschaft mit und vor dem Vater“wird auch im <strong>ewigen</strong> Leben bleiben.Da kein Mensch von sich aus den in „unzugänglichem Licht“wohnenden Gott erkennen kann, er aber zur Existenz mit demSohn vor dem Vater berufen ist, wird ihn <strong>der</strong> Heilige Geist zu einerübernatürlich-gnadenhaften Gottesschau erheben. Gottselbst also ergreift den Menschen von innen her und befähigt ihndurch den Heiligen Geist zu den personalen Akten <strong>des</strong>Erkennens und <strong>der</strong> Liebe. Dadurch wird <strong>der</strong> Mensch dem Erkanntenund Geliebten ähnlich. Diese gnadenhafte Ausstattung<strong>der</strong> Erkenntnis wird in <strong>der</strong> Theologie „Glorienlicht“ genannt.Der Begriff geht auf Ps 35,10 zurück: „<strong>In</strong> deinem Licht schauenwir Licht.“ Der Begriff will besagen: Die Gottesschau ist einemgeschaffenen Wesen von sich aus unmöglich, es bedarf einerüber die Natur hinausgehenden Erkenntniskraft, eben <strong>des</strong>Glorienlichts. Dieses Schauen und Hören besteht aber mehr in<strong>der</strong> liebenden Gemeinschaft mit dem trinitarischen Gott: Im HeiligenGeist durch und mit dem Sohn vor dem Vater.Die Gemeinschaft, die hier auf Erden begonnen hat und unterden wirklichkeitserfüllten Zeichen <strong>der</strong> Sakramente – man denkenur an die trinitarische Taufe – realisiert ist, wird das Zeichenhafteabstreifen. Jesus sagt: „Wenn einer mich liebt, wird er meinWort bewahren, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werdenzu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen“ (Joh 14,23),und so wird dieses Wohnen und <strong>In</strong>nesein einmal viel lebendigerund tiefer sein.Bekannt sind die künstlerischen Darstellungen <strong>der</strong> KrönungMariens: Zwischen Vater und Sohn schwebt <strong>der</strong> Heilige Geistund in diese Gemeinschaft wird die demütige Magd aufgenommen.Was für Maria, das Urbild <strong>der</strong> Kirche, gilt, gilt letztlich füralle, die in die Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott gelangen:Der Unterschied zwischen Schöpfer und Geschöpf bleibt zwarbestehen, doch wird Gott in seiner Liebe tiefste Gemeinschaftschenken.183

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