13.07.2015 Aufrufe

In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

zu verstehen, sollen die ersten Kapitel <strong>des</strong> Alten Testaments näherbetrachtet werden; sie handeln von <strong>der</strong> Schöpfungstat Gottesund von <strong>der</strong> Sünde <strong>des</strong> Menschen.Nach diesem Schöpfungsbericht schuf Gott zunächst die Gestirne,dann die Pflanzen und Tiere und schließlich den Menschen.Der Mensch bildet den Höhepunkt <strong>der</strong> gesamten Schöpfung;diese ist auf ihn hingeordnet. Er überragt die übrige Schöpfung,weil er allein nach dem Bild Gottes geschaffen ist, d.h. <strong>der</strong>Mensch hat seine Mitte in Gott. Nur in ihm kann <strong>der</strong> Mensch seineRuhe und Erfüllung finden. Nun berichten dieselben Texte,dass <strong>der</strong> Mensch diese Hinordnung auf Gott nicht wahrhabenwollte und ihn als Einschränkung seiner Freiheit empfunden hat;er wollte selber sein Leben bestimmen und sein wie Gott. Er, <strong>der</strong>die Liebe ist, wird abgelehnt und als Einschränkung <strong>der</strong> Freiheitempfunden. Die Folgen dieser Sünde werden sofort deutlich:Kain erschlägt seinen Bru<strong>der</strong>. Lamech, aus <strong>der</strong> NachkommenschaftKains, übt siebenundsiebzigfache Rache. Er nimmt sichdas Recht, zwei Frauen zu haben, die als Objekt und weniger alsPerson gesehen werden. Schon Eva wurde gesagt, dass infolge<strong>der</strong> Sünde <strong>der</strong> Mann über sie herrschen werde. Wie sollte einMensch, <strong>der</strong> selber Gott sein will, den Mitmenschen achten? Esheißt, dass sie erkannten, nackt zu sein, und sich mit Klei<strong>der</strong>nbedeckten: Nach <strong>der</strong> Sünde spürten sie instinktiv die Gefahr,vom an<strong>der</strong>en missbraucht zu werden, und die Notwendigkeit,sich dagegen zu schützen. Weil <strong>der</strong> Mensch aber die Verbindungmit Gott, auf den hin er angelegt ist, abgerissen hat, spürt er dennicht mehr, <strong>der</strong> ihn angesichts <strong>des</strong> To<strong>des</strong> halten könnte. So wird<strong>der</strong> Tod, <strong>der</strong> ursprünglich Heimgang sein sollte, zu einemKatastrophenerlebnis, das den Menschen zusehends ängstigt.Statt eine größere Freiheit zu gewinnen, die er sich erhofft hatte,versteht er sich selbst nicht mehr. Er wird ortlos; er kennt we<strong>der</strong>sein Woher und Wohin noch seinen Ort innerhalb <strong>der</strong> Welt.Nachdem <strong>der</strong> Mensch in seiner Selbstherrlichkeit sich zur Mitteerklärt hat, wendet sich sein Herrschaftswille nicht nur gegenden Mitmenschen, son<strong>der</strong>n gegen die gesamte Schöpfung. Gott199

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!