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In der Erwartung des ewigen Lebens - IK-Augsburg

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Grund für die Seligkeit im Himmel ist die Gottesschau und dieGemeinschaft mit dem trinitarischen Gott. Neben diesem primärenGegenstand ist jedoch ein sekundärer zu nennen, nämlichdie Erkenntnis <strong>des</strong> Außergöttlichen, <strong>der</strong> geschaffenen Dingeund <strong>der</strong> menschlichen Geschichte.Allerdings dürfte die <strong>Erwartung</strong> überzogen sein, dass dem Seligengleichsam eine Allwissenheit geschenkt würde. Das Wissendürfte sich vor allem darauf beziehen, was für den Seligen anBedeutung ist. Hier sind einmal die Bekannten und Angehörigenaus dem irdischen Leben zu nennen, dann die Antworten auf dieFragen <strong>des</strong> individuellen <strong>Lebens</strong> – etwa: Warum dieses Leid? –,<strong>des</strong> / <strong>der</strong> Angehörigen. Auch die Führungen <strong>der</strong> Gnade im individuellenLeben und in <strong>der</strong> Kirche werden offenbar werden. Geradedie Erkenntnis <strong>der</strong> Führung Gottes in seiner Vorsehung wirdein Grund für das Lob Gottes sein, das wie aus verschiedenenEinzelinstrumenten zu einer kosmischen Symphonie zusammenwächst.Der Mensch ist auf eine doppelte Beziehung hin angelegt, nämlichauf Gott und den Nächsten. Die vollendete Beziehung zuGott füllt das Geschöpf vollkommen aus, denn Gott allein genügt,die geläuterte Liebesgemeinschaft mit ihm ist selbst <strong>der</strong>Lohn. Deshalb ist es falsch, wenn nicht selten beim Denken andas ewige Leben vor allem an die Wie<strong>der</strong>begegnung mit denverstorbenen Angehörigen gedacht wird, an das Wie<strong>der</strong>sehen.Die Erfüllung <strong>der</strong> tiefen Sehnsucht <strong>des</strong> menschlichen Herzenskann nur von Gott kommen. Falsch wäre auch die Ansicht, dieGemeinschaft mit Gott und den Angehörigen mache die Seligkeit<strong>des</strong> Himmels aus, wenn dabei mitgemeint wäre, dass dieGemeinschaft mit dem trinitarischen Gott allein nicht ausreichteund er nicht voll beseligen könnte. Das Geschöpf kann <strong>der</strong> aus<strong>der</strong> Gemeinschaft mit Gott entspringenden Seligkeit nichts hinzufügen.<strong>In</strong>sofern kann man auch sagen, dass – um eine häufiggestellte Frage aufzugreifen – auch eine Mutter aufgrund <strong>der</strong>Gemeinschaft mit Gott völlig selig sein könnte, wenn ihr Kind in<strong>der</strong> Hölle wäre. Die Mutter wird die Gerechtigkeit und Liebe188

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