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Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

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als in späteren Jahren und es war auch schwieriger, die Kinder gut zu versorgen<br />

und unterzubringen.<br />

Eine Anzahl <strong>von</strong> Kindern hat es relativ gut getroffen, eine Anzahl hat es<br />

weniger gut getroffen. In manchen Heimen war die Leitung geradezu feindselig<br />

den Kindern gegenüber. Und nicht nur das, oft bekamen die Kinder<br />

auch nicht genügend zu essen und es wurden ihnen auch andere materielle<br />

Dinge vorenthalten.<br />

Es kam jedoch nicht nur nach der Befreiung, sondern manchmal bereits im<br />

Krieg vor, dass Kinder <strong>von</strong> den Eltern getrennt wurden, weil sie mit einem<br />

Kindertransport vom Westen aus in den Norden des Landes zur Provinz Groningen<br />

gingen. Das geschah oft mit den besten Absichten. Für Kinder gab es<br />

offensichtlich eine Möglichkeit, aufs Land zu gehen, um etwas aufgepäppelt<br />

zu werden. Leider konnten solche Landpartien ganz andere Folgen haben als<br />

beabsichtigt war.<br />

Rik van Manden:<br />

„Ich kam Ende März 1943 mit einem Kindertransport vom Westen der<br />

Niederlande in die Provinz Groningen. Meine Eltern waren Mitglied<br />

der NSB. Das heißt, mein Vater war Mitglied und meine Mutter war<br />

Sympathisantin der Bewegung. Ich bin 1938 geboren und war erst<br />

sechs Jahre alt, als ich auf den Kindertransport ging. Meine Eltern<br />

wohnten in IJmuiden und ich glaube, dass es für sie alles nicht einfach<br />

war. Ich erinnere mich, dass 1942 und auch 1943 bei uns zu Hause oft<br />

die Fensterscheiben eingeworfen wurden. Offensichtlich war man in<br />

unserer Nachbarschaft nicht so begeistert über die Tatsache, dass die<br />

Familie bei der NSB war. Ich weiß nicht genau, weshalb meine Eltern<br />

mich in die Provinz Groningen geschickt haben. Vielleicht wegen der<br />

Tatsache, dass es damals bei uns zu Hause unruhig war, oder wegen<br />

der eingeworfenen Fensterscheiben, ich weiß es nicht. Und offensichtlich<br />

gab es eine Möglichkeit für kleine ‚Bleichnasen‘ aus den<br />

Städten, eine Weile auf das Land auszuweichen. Ich bin etwa drei,<br />

vier Monate in der Provinz Groningen gewesen, und zwar in Alteveer<br />

und Onstwedde. Ich habe jedoch ganz schlechte Erfahrungen gemacht,<br />

ich habe sexuelle Erfahrungen gemacht, die für mich nicht gut waren.<br />

Als ich wieder nach Hause ging, waren meine Eltern inzwischen nach<br />

Amsterdam umgezogen. Als am 5. Mai 1945 meine Eltern festgenommen<br />

wurden, brachte man mich und meinen Bruder und meine<br />

Schwester bei Verwandten unter. Ich blieb danach in Amsterdam und<br />

mein Bruder und meine Schwester gingen zu Verwandten in<br />

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