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Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

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Mutter wurde am 6. Mai 1946 zusammen mit ihrem jüngsten Kind<br />

wieder entlassen. Sie kehrte mit ihren drei Kindern in die Gesellschaft<br />

zurück, aber sie war seelisch am Ende. Erst kamen wir in ein Armenhaus,<br />

an das ich schreckliche Erinnerungen behalten habe. Wir Kinder<br />

wurden misshandelt und es wurde manchmal eimerweise Wasser über<br />

uns gekippt. Wir zogen schließlich um nach Doezum. Mutter durfte<br />

jedoch zehn Jahre lang nicht vor der Klasse stehen.<br />

Ein Antrag der Bevölkerung <strong>von</strong> Doezum mit der Frage, ob Klaske<br />

Veenstra unterrichten dürfe, wurde vom Gemeinderat <strong>von</strong> Grootegast<br />

abgelehnt. Dann floh Mutter mit ihren Kindern nach Hogeland in<br />

Groningen. Mutter erzählte bei der Gelegenheit dem Schulinspektor<br />

der Grundschulen, dass sie selbst nie etwas mit der NSB zu tun gehabt<br />

hatte und dass sie das Opfer der NSB-Mitgliedschaft ihres Mannes<br />

geworden sei. Indem sie sozusagen Vater als einen hinterhältigen und<br />

niederträchtigen Mann hinstellte, schaffte es meine Mutter, zwei Jahr<br />

später wieder vor der Klasse stehen zu dürfen.<br />

Mein Verhältnis zu meiner Mutter ist immer gestört geblieben. Ich bin<br />

<strong>von</strong> ihr seelisch und körperlich misshandelt worden. Das hat einen riesigen<br />

Einfluss auf mein Leben gehabt, auch in meiner späteren Ehe.“<br />

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