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Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

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Nijmegen aufgenommen, um sie zu stärken. Das war am Ende des<br />

Krieges. Frieda hat sie damals schon bald wieder abgeholt, weil die<br />

alliierten Truppen vorrückten. An dem Tag, an dem Frieda und Coby<br />

mit dem Zug auf der Rückreise waren, musste ich gerade nach Utrecht<br />

zur Rücksprache ins Hauptquartier. Wir sind uns unterwegs in Zwolle<br />

begegnet. Ich musste nach Utrecht zu einer Sitzung, denn die NSBer<br />

aus dem Süden des Landes mussten bei uns im Norden einquartiert<br />

werden. Wir würden sie auffangen müssen und zum Lager Westerbork<br />

bringen. Von dort aus würden sie in die Lüneburger Heide transportiert<br />

werden. Dort waren Auffanglager für sie bereitgestellt.<br />

Ich hatte mit dem Lagerkommandanten Gemmeker* bereits besprochen,<br />

wie wir all diese Dinge im Zusammenhang mit dem Auffangen<br />

der NSB-Menschen regeln würden. Denn damals gab es noch Juden<br />

im Lager. Ich habe dann Probleme mit dem Lagerkommandanten gehabt,<br />

weil er mein Auto beschlagnahmen wollte. Dieser Gemmeker<br />

war an sich übrigens kein unerfreulicher Typ. Ich war bei ihm zu<br />

Hause, aber ich wollte nicht zum Lager. Ich wollte keinem jüdischen<br />

Bekannten begegnen.<br />

Ich habe Gemmeker zum letzten Mal gesehen, dann ist er nach<br />

Deutschland abgehauen.<br />

Dann kam am 17. September 1944 die Luftlandung bei Arnhem. Vereinbart<br />

war, dass unsere Menschen nur an der Ostfront eingesetzt<br />

werden durften. Sie sollten nicht an der Westfront kämpfen. Als der<br />

Zustand jedoch so bedenklich wurde, hatte Mussert eine Ausnahme<br />

gemacht. Die Volksmiliz*, bestehend aus Menschen, die schon über<br />

sechzig Jahre alt waren, arbeitete beim Graben <strong>von</strong> Laufgräben und<br />

Einrichten <strong>von</strong> Luftabwehrstellungen mit. Auch wurde viel an der<br />

Bahnlinie entlang gearbeitet. Ich kam ins Krankenhaus, weil ich verwundet<br />

worden war. In diesem Hospital habe ich während des Kampfes<br />

um Arnhem weiterhin gelegen. Die Deutschen gewannen die<br />

Schlacht um Arnhem. Vor allem in Oosterbeek sind viele englische<br />

Soldaten gefallen. Das fand ich dann doch ganz schrecklich. Schließlich<br />

ging ich nach Assen zurück. Der Flüchtlingsstrom war inzwischen<br />

größer und größer geworden, und das waren nicht nur NSB-Menschen.<br />

Denn im Westen gab es keine Zufuhr <strong>von</strong> Nahrungsmitteln<br />

mehr. Die beschlagnahmten Güter des Schwarzhandels durften dann,<br />

außerhalb der Distribution, für die Flüchtlinge genutzt werden.<br />

Der Winter 1944 wurde ein strenger Winter. Wir versuchten, mit<br />

Schiffen Nahrungsmittel in den Westen zu bringen. Anfang 1945 war<br />

ich damit beschäftigt, Züge mit aus Deutschland zurückkehrenden<br />

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