05.12.2012 Aufrufe

Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Viele NSB-Kinder haben ein Schuldgefühl, weil ihre Eltern bei der NSB<br />

waren oder weil ihre Eltern in der Kriegszeit etwas getan hatten, was nicht<br />

toleriert werden konnte. Das Umfeld hatte oftmals kein Verständnis für diese<br />

Kinder.<br />

Methode der Untersuchung<br />

Von 2000 an bis 2007 habe ich mit etwa 120 Personen Interviews anhand<br />

eines vorab zu einem Interviewleitfaden zusammengestellten Fragenkatalogs<br />

durchgeführt.<br />

Die zentrale Aufmerksamkeit der Fragen galt den persönlichen Erinnerungen<br />

und Erfahrungen der Interviewpartner vor dem Krieg, während des Krieges<br />

und nach dem Krieg. Im Hinblick auf einen einheitlichen und objektiven<br />

Ansatz ist versucht worden, unkontrollierbare Einflüsse der Umgebung so<br />

weit wie möglich zu begrenzen, indem die Interviews, bis auf eine einzige<br />

Ausnahme, bei den befragten Personen zu Hause durchgeführt worden sind,<br />

ohne dass andere dabei anwesend waren. Alle Gespräche sind auf Band aufgenommen<br />

und später transkribiert worden.<br />

In den Gesprächen mit den Zeitzeugen – den ehemalige NSBern, Lagerbewachern,<br />

Widerstandskämpfern und ihren Kindern und Enkelkindern – stellte<br />

sich heraus, dass ihr Gedächtnis nicht immer sehr zuverlässig war. Erinnerungen<br />

an Ereignisse, die sich vor mehr als sechzig Jahren abgespielt haben,<br />

sind nicht immer in gleicher Weise präsent geblieben. Viele Zeitzeugen gaben<br />

deshalb auch an, nicht mehr alles zu wissen. Es wurden Dinge vergessen,<br />

die chronologische Reihenfolge war nicht mehr stimmig und Dinge wurden<br />

durcheinander gebracht bzw. verwechselt oder durch das beeinflusst, was<br />

man später gehört oder gelesen hatte. Man muss auch berücksichtigen, dass<br />

die Interviewpartner manchmal Dinge in ihrer Geschichte mit Absicht ausgelassen<br />

haben – aus Scham, oder weil es für sie sachlich unwesentlich zu<br />

sein scheint. Auch aus dem Grund sind für einige Zeitzeugen fingierte Namen<br />

benutzt worden.<br />

Soweit wie möglich habe ich den Inhalt der Lebensgeschichten durch eine<br />

Literaturstudie verifiziert. Historische Ereignisse oder Tatsachen ließen sich<br />

anhand <strong>von</strong> einigen Aufsätzen und Büchern über dieses Thema oft relativ<br />

einfach prüfen.<br />

22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!