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Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

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tellos musste man das Geschäft dann neu gründen, oder es musste eine andere<br />

Stelle gesucht werden. Es gab jedoch eine große Nachfrage nach Arbeitskräften,<br />

so dass viele NSBer relativ schnell einen Job fanden. Aber das<br />

galt dann meist für die weniger anspruchsvollen Stellen. Für Menschen, die<br />

gut ausgebildet waren und für Akademiker war es ganz schwierig, sich wieder<br />

entsprechend ihrer Qualifikation beruflich einzugliedern. Oft musste man<br />

dann auch eine Stelle akzeptieren, die unter dem Niveau lag, für das man<br />

ausgebildet worden war.<br />

Vor allem, nachdem die Regierung und die Kirchen dazu aufgerufen hatten,<br />

die vormaligen NSBer wieder zu akzeptieren, wurden diese meistens doch<br />

wieder in ihrer früheren Wohnumgebung aufgenommen. Es gab aber auch<br />

Menschen, die nicht zurück wollten und in einen anderen Ort umzogen.<br />

Für viele NSBer blieb eine gewisse Isolation bestehen. Familie und Freunde<br />

haben sich oftmals nicht um sie gekümmert.<br />

Jan van Olst, ein geborener Groninger, der während und kurz nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg im Grenzgebiet <strong>von</strong> Groningen und Drenthe wohnte, hatte<br />

wenig Sympathie für die NSBer.<br />

Jan van Olst:<br />

„Ich konnte mir als Bauer schon vorstellen, dass es Bauern gab, die<br />

sich der Bewegung anschlossen. Ich war selbst dreißig Jahre alt, als<br />

der Krieg ausbrach. Obwohl ich die Sitzungen <strong>von</strong> Landbouw &<br />

Maatschappij* manchmal besucht habe, bin ich nie Mitglied geworden.<br />

Dennoch haben die Menschen der BS* mir nach der Befreiung<br />

angedroht, dass sie mich festnehmen würden. Es gab Bauernsöhne, die<br />

keinen eigenen Bauernhof hatten und die auf meinen Hof lauerten.<br />

Aber ich habe vermeiden können, dass ich festgenommen wurde.“<br />

Sjaan. Sie hat kein gutes Wort für die sogenannten BSer gehabt, die während<br />

des Krieges nichts mit dem Widerstand zu tun hatten und nach der Befreiung<br />

auf einmal auftauchten und sich BSer nannten.<br />

Sjaan:<br />

„Ich war achtzehn Jahre alt als der Krieg ausbrach. Weil mein Vater in<br />

den Widerstand ging, bin ich auch in den Widerstand gegangen. Ich<br />

wohnte damals in der Nähe <strong>von</strong> Zevenhuizen, auf der Grenze der Provinzen<br />

Groningen und Drenthe. Es wurde meine Aufgabe, Onderduikers*<br />

bei vertrauten Adressen unterzubringen. Die Onderduikers<br />

kamen in der Endphase des Krieges <strong>von</strong> überall her, aus Haarlem,<br />

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