05.12.2012 Aufrufe

Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einführung<br />

Dieses Buch basiert auf Interviews mit ehemaligen NSBern, Ehepartnern,<br />

Kindern und Enkelkindern <strong>von</strong> NSBern, Kindern <strong>von</strong> deutschen Soldaten,<br />

ehemaligen Mitgliedern der SS, ehemaligen Bewachern <strong>von</strong> Internierungslagern,<br />

Widerständlern und Personen, die den Zweiten Weltkrieg auf andere<br />

Weise als die übrige Bevölkerung am eigenen Leibe erfahren haben.<br />

Im ersten Kapitel werden die Motive diskutiert, die Menschen hatten, sich<br />

vor oder während des Zweiten Weltkrieges der NSB anzuschließen. Aus<br />

dem, was die Zeitzeugen sagen, geht hervor, dass man sich aus wirklich sehr<br />

unterschiedlichen Gründen für die Mitgliedschaft in der NSB entschieden<br />

hat. Man kann feststellen, dass es wirtschaftliche, politische, verwaltungstechnische<br />

oder auch kriminelle Gründe dafür gegeben hat. Die Mitglieder<br />

der NSB kamen aus allen sozialen Schichten der niederländischen Bevölkerung.<br />

Die Erfahrungen <strong>von</strong> NSBern während der Kriegsjahre sowie am Dolle<br />

Dinsdag* und deren Folgen, werden im zweiten Kapitel thematisiert.<br />

Im April 1944 riet Mussert*, der Führer der NSB, den Frauen und Kindern<br />

<strong>von</strong> NSBern, die im Westen in Küstennähe wohnten, vorübergehend in den<br />

Norden des Landes zu ziehen, in die Nähe der deutschen Grenze. Durch die<br />

Jahreszeit bedingt bestand nämlich zu dem Zeitpunkt eine erhöhte Chance<br />

auf großangelegte alliierte Landungsversuche in Küstennähe. Sollten die<br />

Alliierten* wirklich dort landen, dann wäre die Chance für NSB-Frauen und<br />

Kinder, vom Norden aus nach Deutschland zu fliehen, wenigstens wesentlich<br />

größer gewesen. Mussert fürchtete nämlich Repressalien des niederländischen<br />

Volkes an den NSBern. Es stellte sich jedoch heraus, dass eine solche<br />

Flucht zu dem Zeitpunkt noch nicht erforderlich war.<br />

Erst am Dolle Dinsdag, dem 5. September 1944, verließen – auch da auf<br />

Empfehlung <strong>von</strong> Mussert – tatsächlich ein Teil der NSBer sowie ihre Frauen<br />

und Kinder, insgesamt etwa fünfundsechzigtausend Menschen, die Niederlande.<br />

Und das waren nicht nur die NSBer, die sich bereits im Norden aufhielten.<br />

Aus dem ganzen Land zogen Menschen in Richtung der deutschen<br />

Grenze. Für die Evakuierung kamen auch die Verwandten <strong>von</strong> Ostfrontfrei-<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!