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Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

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Dann müssten die Handwerker alle möglichen spezifisch indischen<br />

Dinge herstellen. Im Sommer muss dann jeden Tag Markt sein, dann<br />

können sie die selbst hergestellten Objekte verkaufen. Ich biete umsonst<br />

Elektrizität und Wasser an. Kein Gas. Meine einzige Bedingung<br />

ist, dass jeder, wer auch immer das sein mag, durch Avifauna hindurchlaufen<br />

muss. Wenn sie dann zum Molukker Kampong gehen<br />

wollen, müssen sie fünfundzwanzig Cent Eintrittsgeld bezahlen.‘ So<br />

erinnere ich mich in etwa an die Geschichte. Ich weiß noch, dass die<br />

Menschen aus Den Haag sehr begeistert wieder gegangen sind. Nach<br />

vier Monaten kamen sie zurück. Aber mein Arbeitgeber hatte es schon<br />

vergessen und hatte schon wieder andere Pläne mit seinen Wiesen. Er<br />

sagte: ‚Wird bei dem Ministerium immer in diesem Tempo gearbeitet?‘<br />

Am Königinnentag wurde <strong>von</strong> Avifauna immer ein Festtag für die<br />

Kinder und die alten Leuten <strong>von</strong> Alphen aan den Rijn organisiert. Das<br />

waren etwa viertausend Kinder und um die vierhundertfünfzig ältere<br />

Leute. Wir ließen dann viertausend Ballons mit Gas für die Kinder abfüllen.<br />

Sie bekamen alle eine Karte, darauf stand in vier Sprachen:<br />

‚Bitte schicken Sie diese Karte zurück an ...‘. Die Kinder konnten darauf<br />

ihren Name und ihre Adresse schreiben. Derjenige, dessen Ballon<br />

am weitesten geflogen war, bekam den Hauptpreis, ein Fahrrad. Das<br />

war zu der Zeit etwas ganz Besonderes. So gab es drei Hauptpreise<br />

und dreihundert kleinere Preise; es gab auch Freikarten für Avifauna<br />

mit einem Gutschein für eine Portion Eis. In dieser Zeit wurden wir<br />

ganz oft <strong>von</strong> Zeitungen angerufen, die fragten dann nach den Besucherzahlen.<br />

Wir hatten immer viel mehr Besucher als die nationale<br />

Gartenschau im Keukenhof. Es ist schade, dass es Avifauna jetzt nicht<br />

mehr gibt.<br />

Im Winter 1952-1953 geschah etwas ganz Unangenehmes. Der Eigentümer<br />

<strong>von</strong> Avifauna ging in Konkurs und dazu hatte ich auch noch<br />

eine Forderung an meinen Chef. Wie das so oft geht, hatte dieser<br />

Eigentümer zu viel Vertrauen in manche Menschen gesetzt und das<br />

hat ihn erledigt. Ich hatte damals aber nur noch den Ark und einige<br />

tausend Gulden. Auch diesmal war es ganz schwierig, mich auf eine<br />

Stelle zu bewerben. Ich bekam schon ein Angebot eines Beigeordneten<br />

aus Emmen, ein Hotel in Emmen aufzubauen. Aber da war ich<br />

außerordentlich empfindlich, denn dieselbe Gemeinde hatte dafür gesorgt,<br />

dass sie mein Hotel in die Hände bekam, als ich gefangen saß.<br />

Ich dankte für die Ehre.<br />

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