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Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

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2 Die Kriegsjahre und der ‚Dolle Dinsdag‘*<br />

Schon vor dem Krieg wurden NSBer nicht mit allzu viel Sympathie betrachtet.<br />

Während des Krieges jedoch verschwand die Toleranz bei vielen Bürgern<br />

völlig und die Mitglieder der Bewegung wurden oft schief angesehen.<br />

Anfänglich hatten NSBer normale soziale Kontakte mit den Nachbarn und<br />

Verwandten, die nicht bei der NSB waren. Aber weil sich die NSB immer<br />

mehr mit dem Feind identifizierte, waren NSB-Familien schon recht bald<br />

vom Rest der Gesellschaft isoliert. Sie lebten sozusagen in einer feindseligen<br />

Umgebung. Kinder <strong>von</strong> NSBern gingen während der Kriegszeit zur Schule,<br />

genau wie andere Kinder auch. Von Ausnahmen abgesehen, haben es die<br />

NSB-Kinder in der Schule jedoch schwer gehabt. Was eigentlich die schönste<br />

Zeit ihres Lebens hätte sein müssen, wurde eine furchtbare Zeit. NSB-Kinder<br />

wurden nicht nur <strong>von</strong> anderen Kindern schikaniert, sie wurden <strong>von</strong> Lehrern<br />

oft auf eine bestimmte negative Weise behandelt, oder – manchmal noch<br />

schlimmer – negiert.<br />

Ankie Winter wird ganz emotional, wenn sie an diese Zeit zurückdenkt.<br />

Ankie Winter:<br />

„Ich war elf Jahre alt, als der Krieg ausbrach. Ich saß damals in der<br />

fünften Klasse. Ich muss sagen, dass ich <strong>von</strong> anderen Kindern sehr<br />

schikaniert wurde. Aber als viel schlimmer empfand ich, dass die Lehrer<br />

mich vollkommen negierten. Um ein Beispiel zu nennen: ich<br />

wurde in der Klasse niemals drangenommen. Ich kann nicht verstehen,<br />

dass die Lehrer, die sich dazu noch Erzieher nannten, mich derart<br />

tief verachtet haben. Ich war doch noch ein Kind. Und ein Kind kann<br />

man nicht verantwortlich machen für das, was die Eltern tun oder lassen.<br />

In der Hauptschule, der MULO*, wurde ich glücklicherweise nicht<br />

schikaniert. Das war, denke ich, weil die Lehrer es gut fanden, dass<br />

ich so gut lernen konnte. Gute Schüler halten schließlich den Namen<br />

einer Schule hoch. Ich hatte damals sogar einige Freundinnen.<br />

Mein Vater ist 1933 zur NSB gegangen. Er hatte damals mit seinem<br />

Bruder zusammen einen Holzhandel.<br />

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