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Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

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willigen in Betracht. Von diesen Ostfrontfreiwilligen waren weniger als die<br />

Hälfte Mitglied der NSB.<br />

Nach der Befreiung setzte eine Hetzjagd ein, bei der NSBer und ihre Familienmitglieder<br />

festgenommen wurden – vielfach durch die Binnenlandse<br />

Strijdkrachten*. Die Art und Weise, wie die Festnahme vor sich ging, war<br />

sehr unterschiedlich, <strong>von</strong> ganz menschlich bis ganz roh und unzivilisiert.<br />

Offensichtlich war die Tatsache, dass jemand Mitglied der NSB war, an sich<br />

schon Grund genug, diese Person und ihre Familienmitglieder zu verhaften.<br />

Nicht das Verhalten der betreffenden Person wurde geprüft. Es wurde nicht<br />

festgestellt, ob diese Person tatsächlich mit dem Feind kollaboriert hatte. Die<br />

Tatsache, dass die Bewegung, deren Mitglied sie waren, mit dem Besatzer<br />

zusammengearbeitet hatte, reichte als Verhaftungsgrund aus.<br />

Es kam sogar vor, dass Personen aufgrund <strong>von</strong> gefälschten Anklagen verhaftet<br />

wurden. Zweifellos gab es unter denen, die aufgegriffen wurden, auch<br />

solche, die es verdient hatten, nämlich Personen, die ihre Landsleute, auf<br />

welche Weise auch immer, verraten oder ausgeraubt hatten.<br />

Auf welche Weise NSBer und ihre Kinder die Befreiung erlebt hatten, wird<br />

im dritten Kapitel beschrieben. Zudem erzählen die NSBer über ihre Lagererfahrungen.<br />

Die waren außerordentlich unterschiedlich. Fast alle politischen<br />

Delinquenten wurden aufgrund einer erst im Nachhinein angepassten Gesetzgebung<br />

verurteilt. So war zum Beispiel die Mitgliedschaft in der NSB vor<br />

dem Krieg nicht strafbar. Nach dem Krieg wurde man deswegen verhaftet.<br />

Man machte einen Unterschied zwischen den sogenannten leichten Fällen<br />

und den sogenannten schweren Fällen. Es war jedoch lange nicht immer klar,<br />

wo der zuständige Richter die Grenze zog.<br />

Erst als bekannt wurde, dass in den Lagern Dinge geschahen, die nicht akzeptabel<br />

waren, wie zum Beispiel schwere Misshandlungen, verständigte<br />

man sich darauf, dass die leichten Fälle sofort freigelassen werden sollten.<br />

Gefangene hatten, vor allem im ersten Jahr nach der Befreiung, oft unter<br />

schlecht qualifizierten Bewachern und anderen, die sich einen Job in den<br />

Internierungslagern verschaffen konnten, zu leiden – allerdings nicht unter<br />

gut qualifizierten Bewachern.<br />

Die gesellschaftlichen Verhältnisse nach dem Krieg zwischen NSBern und<br />

Bürgern kommen im vierten Kapitel zur Sprache. Es hieß, dass die Rückkehr<br />

der Gefangenen in die Gesellschaft geräuschlos abgelaufen sei. Bei der Suche<br />

nach Wohnraum und Möbeln wurde man unterstützt <strong>von</strong> der Stichting<br />

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