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Regionale Schulgeschichte - oops - Carl von Ossietzky Universität ...

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204<br />

Abb. 46: Jaap Bakker 1946 oder 1947<br />

Ich bekam recht bald Arbeit bei<br />

einem anderen Gärtner, der gleichzeitig<br />

auch toezichthouder*, meine<br />

Aufsichtsperson, war. Und bei ihm<br />

zu Hause habe ich gelernt zu reden.<br />

Ich ging mit seinem Sohn zu einer<br />

Jugendbewegung und wir haben<br />

alles Mögliche unternommen. Bis<br />

Mitte April 1946 habe ich in der<br />

Gärtnerei gearbeitet. Als ich bei jemand<br />

anderem Arbeit bekommen<br />

konnte, hielt mein Aufseher das für<br />

keine so gute Idee, denn es gab gerade<br />

etwas mehr zu tun in seinem<br />

Betrieb. Aber ich bin trotzdem gegangen.<br />

Das tut mir jetzt noch leid,<br />

denn das hatte er nicht verdient. An<br />

meinem neuen Arbeitsplatz, auch<br />

wieder in einer Gärtnerei, habe ich<br />

nichts mehr <strong>von</strong> ihm gehört. Mitte<br />

Mai kam Vater wieder frei und<br />

durfte zu seiner eigenen Gärtnerei zurück. Dann habe ich zu Hause gearbeitet,<br />

bis zu dem Tag, an denen ich zur Gartenbauschule ging. Meine<br />

Schwester wurde Geschäftsführerin. Mein Vater war damals schon<br />

Ende sechzig. Für Vater wurde alles nach dem Krieg wieder normal.<br />

Er wurde in der Gesellschaft akzeptiert und kam unter anderem in den<br />

Vorstand der Landwirtschaftsgenossenschaft und der Boerenleenbank*.<br />

Als ich wieder zu Hause einzog, bekam ich wieder einen Gärtner als<br />

Aufsichtsführenden. Zu dem musste ich gelegentlich. Dieser Mann hat<br />

noch dafür gesorgt, dass ich nicht zum Militär gehen musste. Seit etwa<br />

1943 war ich ja etwas seltsam aufgewachsen. Ich hatte einen älteren<br />

Bruder und ältere Schwestern, aber ich hatte keine richtigen Freunde.<br />

Als ich nach meiner Lagerzeit bei meiner Schwester in Wijdenes<br />

wohnte, ging ich zum ersten Mal in meinem Leben zu einem Verein,<br />

aber ich gehörte nie wirklich dazu. Es gab ein Loch in meinem Leben,<br />

das ich nie mehr habe füllen können. Das hat, denke ich, meinem Leben<br />

einen Stempel aufgedrückt. Ich war wenig flexibel im Umgang<br />

mit Menschen. Später ging ich zur Volkshochschule in Bergen, dort

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