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SIP_KlassikVespaKatalog-2012

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Pinasco Galerie 60er - 70er Jahre<br />

Andrea Pinasco –<br />

Tuning aus Leidenschaft<br />

Mit 16 hat sich Andrea Pinasco eine Vespa 125GT gekauft und sich über die doch eher bescheidene<br />

Leistung geärgert. Tuningteile gab es damals aber nicht zu kaufen, deshalb blieb ihm nichts anderes<br />

übrig, als sich selbst an der Optimierung zu versuchen. Als Jugendlicher war er eine Zeit lang auf der<br />

Technikerschule, danach hatte er die Maschinen im Familienbetrieb gewartet. So schwer konnte die<br />

Sache mit dem Vespa-Motor also nicht sein. Die Idee war, einen direktgesaugten GS150 Zylinder zu<br />

verbauen. Dabei entstand - mehr zufällig als geplant - der erste Doppelvergaser. Das Kit schlug ein<br />

wie eine Bombe und wurde aus der heimischen Garage nach ganz Italien verschickt. Während das<br />

Doppelvergaserkit noch größtenteils aus fertigen Komponenten zusammengesetzt war, handelte<br />

es sich bei dem kurz darauf erschienenen 75er Kit für die V50 um eine vollständige Eigenentwicklung.<br />

1975 nahm Andrea zum ersten Mal an der ‚Ciclo e Motociclo di Milano‘ teil. Mit 23 Jahren<br />

war er der jüngste Aussteller, trotzdem verkaufte er im gleichen Jahr bereits über 400 Zylinderkits.<br />

1980 musste er, mit gut 20 Teilen im Sortiment und Verkaufszahlen in den Tausenden in einen<br />

größeren Firmensitz umziehen. Nicht nur die Zylinder, sondern auch die Auspuffanlagen aus<br />

dem Hause Pinasco erfreuten sich weltweit einer großen Beliebtheit. Vielleicht, weil sie für den<br />

Straßengebrauch optimiert und trotz gesteigerter Leistung kaum lauter waren, als ein originaler<br />

Auspuff.<br />

Piaggio selbst war das ‚Unterfangen Pinasco‘ anfangs suspekt, weil die Vespa ein politisch korrektes<br />

Fahrzeug war, an dem man nicht zu tunen brauchte. Bald jedoch merkte man, dass die<br />

Vespa durch die Pinasco-Produkte noch attraktiver für den Markt wurde und Vespa somit selbst<br />

davon profitierte. In den 1980ern befasste Andrea sich mit einer Vielzahl von Dingen. Er arbeitete<br />

für diverse Firmen aus dem Orient an der Aufgabe, den Verbrauch und die Emissionswerte<br />

der Scooter und Motorräder zu minimieren. Auch für PGO, Bajai, die Ford Gruppe und<br />

einige Schweizer Unternehmen war er tätig. Auch heute noch steht der Name Pinasco für<br />

hochwertige Produkte und „die Vespa“, davon ist Andrea überzeugt, „ist und bleibt praktisch,<br />

bequem und sparsam. Das ist keine Frage von Nostalgie sondern von Qualität.“ Den<br />

zeitgenössischen 4Takt-Trend betrachtet er allerdings mit einer gewissen Skepsis. Zu teuer<br />

und umständlich findet er die Motoren und würde es für besser halten, nach effizienteren<br />

Lösungen im 2Takt-Bereich zu suchen. Er selbst fühlt sich allerdings nicht dazu berufen. Er<br />

hat sich stattdessen in einem Häuschen im Grünen vor den Toren Genuas niedergelassen.<br />

Zwar beschäftigt er sich weiterhin mit der ‚Pferdezucht‘, allerdings geht es dabei mittlerweile<br />

tatsächlich um Vierbeiner. Eine Leidenschaft, die er mit seiner Tochter Rosa teilt.<br />

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§ Only Race & Show: Nicht zulässig im Geltungsbereich der StVZO. Bitte beachte dazu unsere Hinweise auf der letzten Seite

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