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SIP_KlassikVespaKatalog-2012

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TUNING VERGASER Ansaugstutzen LARGEFRAME<br />

Vesparennen<br />

Donauring<br />

Thomas Reindl /// Ingolstadt /// Vesparennen Donauring<br />

Vespas zu hochgezüchteten Renngeräten umzubauen ist keine neue Erfindung. Auch mit reichlich<br />

rudimentärer Technik haben die Vespisti in den 50ern und 60ern ihre Roller regelmäßig zu sportlichen<br />

Höchstleitungen getrieben: mit Trial-Läufen, Zielfahrten und nicht zuletzt den berühmten 6-Tage-<br />

Rennen. Was also liegt für einen begeisterten Vespa-Fahrer und Oldie-Sammler näher, als an die Tradition<br />

anzuknüpfen? Und noch dazu, wenn man dabei einigen Motorrädern aus der gleichen Epoche mal so<br />

richtig das Hinterrad zeigen kann …<br />

Hintergrund dieser Geschichte sind die Donauring-Rennen, die als Rennveranstaltung<br />

für historische Fahrzeuge in Ingolstadt abgehalten werden.<br />

Auch das hat Tradition – schon in den 50er Jahren gab es in Ingolstadt<br />

die Rennen auf einem Rundkurs durch die Stadt. Nach einigen schweren<br />

Unfällen auf dem engen, oft noch kopfstein-gepflasterten Kurs wurden<br />

die Rennen schließlich abgeschafft. Rund 50 Jahre später gibt es sie wieder,<br />

jetzt aber auf einer entschärften Strecke und eigentlich als Gleichmäßigkeitslauf<br />

gedacht, was aber von den meisten Teilnehmern als »gleichmäßig<br />

Vollgas« interpretiert wird. Genau hier mitzumischen hatte Tom<br />

Reindl im Sinn, als er sich an die Konstruktion seines Racers machte. Als<br />

erstes musste ein geeigneter Rahmen gebaut werden, der gleichzeitig die<br />

Form der typischen Renn-Roller der 50er haben sollte. Aus dem Beinschild<br />

einer 1955er GS wurden deshalb kleine Dreiecke ausgeschnitten und die<br />

Kanten nach hinten gebogen, geschweißt, gehämmert, angepasst, wieder<br />

geändert usw. bis endlich die richtige runde Stromlinienform gefunden<br />

war. Zusammen mit dem nach klassischem Vorbild gecutteten Schutzblech<br />

und Heck (für schnellere Reifenwechsel) bekam die dicke GS damit nicht<br />

nur eine schnelle Optik, sondern auch eine deutlich höhere Stabilität. Bei<br />

der technischen Abnahme durfte sich Tom noch ein letztes Mal die Kommentare<br />

der anderen Starter zu seinem »Spielzeug« anhören. Kurze Zeit<br />

später fanden sich dieselben Herrenfahrer in einem verzweifelten Kampf<br />

mit dem vermeintlichen »Verkehrshindernis« wieder. Weit entfernt, eine<br />

leichte Beute zu sein, gab Tom nämlich kräftig Gas und nur die Tatsache,<br />

dass er schließlich ohne Sprit liegen blieb, sorgte dafür, dass es nicht<br />

zu peinlich für die „Großen“ wurde. Tatsächlich hatte er den Benzinverbrauch<br />

unter Rennbedingungen ein wenig falsch eingeschätzt … Zurück<br />

im Fahrerlager war die Stimmung auf einmal komplett umgeschlagen.<br />

Biker bewunderten den „riesigen“ Vergaser und jeder Dritte hatte früher<br />

auch schon mal so einen Roller gefahren – all der übliche Unsinn den man<br />

bei solchen Gelegenheiten immer zu hören bekommt, trotzdem war herauszuhören,<br />

was für einen tiefen Eindruck Toms Vespa gemacht hatte. Die<br />

dummen Sprüche jedenfalls hatten sich endgültig gegessen – die Vespa<br />

war zum heimlichen Star der Veranstaltung geworden.<br />

Boris Goldberg<br />

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