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SIP_KlassikVespaKatalog-2012

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mittwoch 15.07.09, 7:00 uhr morgens.<br />

Treffpunkt <strong>SIP</strong>-Scootershop, Landsberg am Lech.<br />

Acht Zweitakt-Infizierte Vespaliebhaber machen sich auf den Weg ins<br />

1000km entfernte Dörfchen namens Mormoiron in Frankreich bei Avignon.<br />

Es regnet!<br />

Also verstauen wir uns selbst incl. Wechselware in wasserdichte Verpackung<br />

und beginnen den Trip in voller Montur, „denn es gibt kein<br />

schlechtes Wetter…..!“<br />

Es sollte weiter regnen, mit kleineren Pausen dazwischen. Vom verspielten<br />

Tröpfeln bis zum sinnflutartigen Niederschlag hat Petrus sein<br />

gesamtes Repertoir über uns ergossen, bis wir über dem Furkapass<br />

2436 m. ü. dem Meer (der uns in Wolken und Schnee hüllte) doch<br />

noch die Sonne fanden.<br />

Die erste Etappe brachte uns also nach Saint-Maurice am Genfer See,<br />

wo wir freudig von den www.70s.ch, einem einheimischen Scooterclub<br />

mit Chips, Gummibärchen und Bier in Empfang genommen wurden.<br />

Nach heiterem Beschnuppern aller Beteiligten und der Feststellung<br />

von „ExtremBoy“, dass unser Olli (Oldtimer Spezi) und Matze<br />

(Schraubkünstler) von immenser Körperstatur auch mit entsprechendem<br />

Gemächt gesegnet sein müssten, ging es auch schon wieder weiter<br />

nach Montreux auf das Jazz Festival direkt am Genfer See. Eine<br />

fantastische Kulisse, kulinarisch weit vorne… nur Jazz haben wir keinen<br />

angetroffen.<br />

Nach ruppiger Nacht in ExtremBoys Atelier besuchten wir noch den<br />

Rocco in Martigny, der sich als komplett Vespa verrückt präsentierte.<br />

Der Herr brachte wahrlich unsere Augen zum Funkeln, denn in seinem<br />

„Privat-Museum“ hortet der Gute jeweils ein Exemplar von jeder jemals<br />

gebauten Vespa im Originalzustand. Der Keller bot diverse weitere<br />

Schätze, die prompt den Besitzer wechselten.<br />

Etwa eine SS Sitzbank und ein Rally Tacho, die sich Alex und Ralf, die<br />

beiden Sip Cheffes unter den Nagel rissen. Ein etwas gewöhnungsbedürftiges<br />

Portrait eines Ford Oldie Cockpits ging an Michael den<br />

Dänen, Olli ergatterte eine VBB und eine VNA und Matze eine VNB.<br />

Danke Rocco!<br />

Am Mont Blanc Gletscher vorbei ging es auf dem Highway „Full<br />

Throttle“ über Grenoble nach Mormoiron, wo uns diesmal ein asiatisches<br />

Buffet und erstklassiger französischer Wein erwarteten. Auch<br />

eine satte Arschbombe in den beheizten Pool des Hauses durfte hier<br />

natürlich nicht ausbleiben. Henry Mouries und seine bezaubernde<br />

Gattin samt Sohnemann Babtis erwiesen sich über die nächsten zwei<br />

Tage als sensationelle Gastgeber. An dieser Stelle ein großes Dankeschön<br />

für all den Komfort, der uns hier geboten wurde.<br />

Am nächsten Morgen, nach kleinem Frühstück, fuhren wir nach Avignon<br />

und besuchten nach großem 3-Gänge-Mittagsmenü die ehemalige<br />

Residenz des Papstes und waren sehr überrascht, wie verrückt die<br />

Menschen dort sind. Letztlich stellte sich heraus, dass wir Zeuge eines<br />

Kunstfestivals waren, bei dem die komplette Innenstadt Kopf stand.<br />

Dieser Fakt beruhigte uns wieder etwas.<br />

Dass eine Vespa Sprint ohne Treibstoff nicht funktioniert, durfte ich<br />

selbst auf unserer Rückreise nach Mormoiron, zum Treffen des Scooter<br />

Club du Sud-Est, am eigenen Leib erfahren. Woraufhin ich ca. 40km<br />

bis zur nächsten Tanke von meinen Mitstreitern geschoben wurde.<br />

Das war schön.<br />

Auf dem Treffen wurde viel getrunken, gesungen, getanzt und definitiv<br />

zu wenig geschlafen. Entsprechend mit Augenringen ausgestattet,<br />

trafen wir am nächsten Morgen auf dem Weingut unseres alten<br />

Freunds Jean Paul zur Weinprobe ein. Edelste Tröpfchen wurden verkostet<br />

und brachten uns prompt zurück auf Kurs bis der Jean Paul eine<br />

Flasche Rotwein von 1976 aus dem verstaubten Regal zauberte und<br />

uns zur Andacht zwang. Mit gesundem Pegel und Rotweinzwiebelmarmeladenbrötchen<br />

im Bauch teilte sich der Trupp danach in zwei<br />

Lager - die Pool Relaxer und Entspanner und die Corso Mitfahrer Alex<br />

und Ralf.<br />

Zum Abendessen wurden wir in den Garten des ACSUD Cheffes geladen,<br />

einem Lieferanten der Firma <strong>SIP</strong>-Scootershop. Auch hier ein Dank<br />

für die leckeren Entenbrustspieße und den Schokokuchen, bei dem<br />

es ein Leichtes gewesen wäre, die Beherrschung zu verlieren und das<br />

ganze Ding zu verputzen, doch der Anstand hat gesiegt und es blieb<br />

bei einem Stück.<br />

Zurück auf dem Treffen wurde da weiter gemacht, wo am Vorabend<br />

aufgehört wurde. Dieser Umstand erleichterte die Weiterfahrt am<br />

nächsten Morgen nicht zwingend.<br />

Das Tempo blieb flott, um den gewünschten Fahrtwind zur Körpertemperaturregulierung<br />

zu erreichen sowie die Cote d´ Azur, genauer<br />

Nizza.<br />

Arschbombe ins Meer, schrauben, weiter nach Monaco, schrauben,<br />

Pitstop am Casino, schrauben, Weiterfahrt nach San Remo, wo wir<br />

aufgrund eines defekten Scheinwerfers einen kollateralen Verlust<br />

durch Crash gegen eine Mauer verzeichnen mussten.<br />

Abendessen im Restaurant, schlafen im nahe gelegenen Hotel, frühstücken,<br />

den Verwundeten ins Krankenhaus, röntgen, gebrochener<br />

Daumen, Roller von der Straße retten, Bahnhof, verabschieden, weiter<br />

an den Lago di Garda.<br />

Auf dem Weg dorthin verloren wir für ca. 200km unseren Dänen, der<br />

lieber Landstraßen fuhr, als mit uns den Highway runter zu schießen.<br />

In Garda angekommen trafen wir unsere gute Freundin Ali wieder. Sie<br />

führte uns zu einem 12-Gänge all you can eat and drink Fischrestaurant<br />

bei dem nun wirklich kein Auge mehr trocken blieb.<br />

Es folgten zwei Tage Entspannung am See inkl. Bootstour etc… Um<br />

den Neidfaktor gering zu halten, kürzen wir an dieser Stelle ab und<br />

schließen das Roadbook mit dem Fazit, dass Wände nicht zum Küssen<br />

da sind, Franzosen weder Englisch noch Deutsch sprechen und solange<br />

die Böcke laufen, es genau so weitergehen wird. Vespa Roll!<br />

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