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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief. 113<br />

tius unrichtig, dass sie zu ἐπωρώθησαν gehörten, denn ein Einblick in den Gr<strong>und</strong>text zeigt, dass sie<br />

zum Zitat gehören.<br />

Eine ähnliche Wandlung der Textgestalt, wie hier, mussten wir Lk. 4,19 statuieren. Es gehören<br />

diese Stellen jenen Diaskeuasten an, welche an die LXX, nach ihrem Übergange in palästinensisches<br />

Besitztum, die bessernde Hand anlegten. Dies geschah hie <strong>und</strong> da gemäß der traditionellen<br />

Richtung Palästinas, aber auch, wie an unserer Stelle, im Interesse der Erläuterung schwieriger Textesstellen<br />

(s. meine Volksbibel, S. 140).<br />

_______________<br />

Römer 11,9.10<br />

N. T.: [Καὶ Δαυΐδ λέγει] Γενηθήτω ἡ τράπεζα αὐτῶν εἰς παγίδα καὶ εἰς θήραν καὶ εἰς σκάνδαλον<br />

καὶ εἰς ἀνταπόδομα αὐτοῖς· 10 σκοτισθήτωσαν οἱ ὀφθλμοὶ αὐτῶν τοῦ μὴ βλέπειν καὶ τὸν νῶτον<br />

αὐτῶν διὰ παντὸς σύγκαμψον.<br />

24<br />

A. T. Ps. 69,23.24: ׃דÅעxמÅה דיãמת םùהיtנxתמו תוא xרtמ םùהיtניtע הנxכÅשxחùת ׃שtקומxל םיãמולxשãלxו חפxל םùהיtנxפãל םנחxלÛש־יãהxי<br />

LXX: Γενηθήτω ἡ τράπεζα αὐτῶν ἐνώπιον αὐτῶν εἰς παγίδα καὶ εἰς ἀνταπόδσιν καὶ εἰς<br />

σκάνδαλον 24 σκοτισθήτωσαν οἱ ὀφθλμοὶ αὐτῶν τοῦ μὴ βλέπειν καὶ τὸν νῶτον αὐτῶν διὰ παντὸς<br />

σύγκαμψον.<br />

Paulus häuft hier nicht etwa Synonyma, wie Tholuck (z. d. St.) annimmt, um den Gedanken zu<br />

steigern. Das ist eine jener Ausflüchte, zu denen man nur im äußersten Falle greifen darf. Wir sagen<br />

vielmehr: er las also in seiner Volksbibel. Dieser kam die Reihenfolge der Begriffe bei den LXX<br />

nicht gelegen; sie warf also das εἰς ἀνταπόδομα ans Ende dieser Begriffsreihe <strong>und</strong> ergänzte aus eigener<br />

Phantasie ein Synonymum zu πάγις, nämlich θήρα (= תùשùר, „Netz“, bei den LXX Ps. 35,8).<br />

Dazu gesellt sich nun שtקומ, bei den LXX zuweilen = (σκάνδαλον, aufs Trefflichste hinzu, welches<br />

eigentlich σκανδάληθρον heißt <strong>und</strong> das Stellholz in einer Falle, an dem die Lockspeise sitzt, bedeutet.<br />

Die Bilder abschließend, fügt Paulus, der Volksbibel folgend, καὶ εἰς ἀνταπόδομα αὐτοῖς hinzu,<br />

was die eigentliche Meinung jener bildlichen Ausdrücke in eigentlicher Rede wiedergibt. Bis zu den<br />

Worten εἰς ἀνταπόδομα αὐτοῖς geht Paulus seinen eigenen Weg, denn die LXX haben εἰς<br />

ἀνταπόδσιν, <strong>und</strong> zwar mitten unter den bildlichen Ausdrücken, indem sie im Urtext םיãמולãשxל vermuteten<br />

<strong>und</strong> dadurch freilich der Volksbibel zu ihrer eigentümlichen Zurechtlegung der Psalmstelle<br />

den Anstoß gegeben haben. In V. 10 folgt Paulus genau den LXX, die, den Sinn des Urtextes treffend<br />

wiedergebend, τὸν νῶτον αὐτῶν διὰ παντὸς σύγκαμψον übersetzen (s. auch Cappellus, Crit.<br />

sacra, S. 67). Im Urtext steht dafür: „Lass’ ihre Hüften beständig wanken“. Wie erklärt sich nun der<br />

Übergang von der einen Phrase zur andern? Die wankenden, schlotternden Hüften, welche ihnen<br />

David weiter wünscht, besagen, dass diese Feinde nicht mehr wie Freie aufrecht <strong>und</strong> fest auftreten,<br />

sondern in beständiger Angst <strong>und</strong> einer geknickten Stellung sich befinden sollten (vergl. Lev.<br />

26,36): also in der zitternden Stellung, in welcher sie ihn, den Verfolgten, so oft erblickt. Aus diesen<br />

wankenden Hüften resultiert mittelbar das Gebeugtsein des Rückens, welches Paulus hier, im Anschluss<br />

an die LXX, bietet. Unwillkürlich fühlt man sich gemahnt an den Anblick, welchen besonders<br />

die ungebildeten Juden in ihrem jetzigen, sogenannten römischen Exil gewähren. Erfüllt hat<br />

sich an ihnen Pauli Wort, welches er diesen Verwünschungen Davids entnahm (Röm. 11,9.10). Weil<br />

die Juden Christum verfolgt, wie die Saulischen David verfolgten: so ergeht es ihnen annoch nach<br />

der Norm, zufolge welcher ihr eigener König seine Feinde gestraft wissen wollte.<br />

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