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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den katholischen Briefen <strong>und</strong> in der Offenbarung Johannis. 179<br />

Die 1. Person plur. ἰάθημεν ist hier gemäß der im Briefe erforderlichen Anrede in die 2. verändert.<br />

In dem Satze: οὗ τῷ μώλωπι αὐτοῦ ἰάθητε ist αὐτοῦ echt, denn unmöglich wird Jemand so<br />

emendiert haben (so Tischendorf). Es erklärt sich aus der bekannten Manier, wonach das Relativ-<br />

Pronomen durch ein nachschlagendes Pronomen (a. u. St. αὐτοῦ) wieder aufgenommen wird, welch<br />

letzteres dann im Deutschen überflüssig erscheint <strong>und</strong> nicht ausgedrückt wird (so häufig bei den<br />

LXX, z. B. Lev. 16,9.10.32, <strong>und</strong> im N. T., z. B. Mk. 7,25: γυνή, ἧς εἶξεν τὸ θυγάτριον αὐτῆς πνεῦμα<br />

ἀκάθαρτον). Das Zitat ist dem Gedankengang einverleibt <strong>und</strong> ein letztes Beweisstück dafür, dass<br />

dem Apostel Jes. 53, also die Stelle vom gehorsamen Knechte Jehovas, als Vorbild für die christlichen<br />

Knechte hier überhaupt vor Augen steht.<br />

_______________<br />

1. Petrus 3,10-12<br />

N. T.: Ὁ γὰρ θέλων ζωὴν ἀγαπᾶν καὶ ἰδεῖν ἡμέρας ἀγαθὰς παυσάτω τὴν γλῶσσαν ἀπὸ κακοῦ καὶ<br />

χείλη τοῦ μὴ λαλῆνσαι δόλον, 11 ἐκκλινάτθω δὲ ἀπὸ κακοῦ καὶ ποιησάτω ἀγαθόν, ζητησάτω<br />

εἰρήνην καὶ διωξάτω αὐτήν, 12 ὅτι ὀφθαλμοὶ Κυρίου ἐπὶ δικαίους καὶ ὦτα αὐτοῦ εἰς δέησιν αὐτῶν,<br />

πρόσωπον δὲ Κυρίου ἐπὶ ποιοῦντας κακά.<br />

15<br />

14<br />

A. T. Ps. 34,13-17: רוס ׃המ xרãמ רtבדãמ ךיùתפxשו ערtמ ךxנושxל רé צxנ ׃בוט תוא xרãל םיãמי בtהé א םיãיÅח ץtפחùה שיãאה־יãמ<br />

17<br />

16<br />

׃ער יt é שעxב הוהxי יtנxפ ׃םתעxוÅש־לùא וינxזאxו םיãקיãדÅצ־לùא הוהxי יtניtע ׃והtפxדרxו םולש שtקÅב בוט־הùשòעÅו ערtמ<br />

LXX Ps. 33,13-17: Τίς ἐστιν ἄνθρωπος ὁ θέλων ζωήν, ἀγαπῶν ἡμέρας ἰδεῖν ἀγαθάς; 14 παῦσον<br />

τὴν γλῶσσάν σου ἀπὸ κακοῦ, καὶ χείλη σου τοῦ μὴ λαλῆσαι δόλον· 15 ἔκκλινον ἀπὸ κακοῦ καὶ<br />

ποίσον ἀγαθόν, ζήτησον εἰρήνην καὶ διώξον αὐτήν. 16 Ὀφθαλμοὶ Κυρίου ἐπὶ δικαίους, καὶ ὦτα<br />

αὐτοῦ εἰς δέησιν αὐτῶν· 17 πρόσωπον δὲ Κυρίου ἐπὶ ποιοῦντας κακά.<br />

Die Übersetzung, welcher Petrus folgte, hat die lebhafte Frage שיãאה יãמ ausgelassen <strong>und</strong> einen einfachen<br />

Vordersatz nebst entsprechendem Nachsatz gebildet: „wer liebt – der behüte – bewahre –<br />

weiche – suche“. Daran ist nichts Anstößiges. Schwieriger ist die absonderliche Fassung des ersten<br />

Versgliedes: ὁ γὰρ θέλων ζωὴν ἀγαπᾶν καὶ ἰδεῖν ἡμέρας ἀγαθὰς, während die LXX haben: ὁ θέλων<br />

ζωήν, ἀγαπῶν ἡμέρας ἰδεῖν ἀγαθάς. Was zunächst die letztere Übersetzung betrifft, so haben die<br />

Septuaginta hier, wie sonst öfter, sich die Worte des Gr<strong>und</strong>textes erst zurechtgelegt <strong>und</strong> dann übersetzt;<br />

sie lasen: ׳בוט םיãמי תוא xרãל בtהé א. Diese Zurechtlegung missfiel dem späteren Übersetzer der<br />

Volksbibel; er untersuchte jedoch den Gr<strong>und</strong>text nicht erst genauer, sondern übersetzte (retrovertierte)<br />

flinkweg ins Aramäische, als ob im Gr<strong>und</strong>text gestanden hätte: םיãיÅח בÅהאùל ץtפחùה, womit er einen<br />

dem ׳בוט םיãמי תוא xרãל entsprechenden Satz herausbekam. Die Einfügung der Kopula ergab sich dann<br />

ganz von selbst. Petrus nun bringt die solcher Weise zustande gekommene Übersetzung wieder in<br />

ein griechisches Gewand <strong>und</strong> kümmert sich nicht weiter um das Verhältnis seiner sek<strong>und</strong>ären griechischen<br />

Übertragung zur primären der LXX. Jedenfalls hat sein auf Umwegen erlangtes Verständnis<br />

des Textes ein größeres Anrecht auf unseren Beifall, als die unbeholfene primäre Fassung der<br />

LXX. Der Sinn beim Apostel ist etwa: „wer da wünscht, Freude am Leben zu haben“, oder wie<br />

Bengel sagt: „qui vult ita vivere, ut eum non taedeat vitae“, mit Berufung auf Kohel. 2,17.<br />

Die 3. Person des Imperativs <strong>und</strong> der Nachsätze, welche Petrus statt der 2. im Gr<strong>und</strong>text <strong>und</strong> den<br />

LXX beliebt, ist rein stilistischer Natur; aber auch hier wird die Volksbibel ihm vorangegangen sein.<br />

Ebenso ist zu urteilen von dem ὅτι (V. 12), welches die etwas losen Fugen des Psalms fester zusammenfügt.<br />

Denn auch im Sinne des Psalms ist für die zuvor im Text gegebenen Ermahnungen die nun

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