alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den Evangelien des Markus, Lukas <strong>und</strong> Johannes. 67<br />
Wenn nun Johannes als Kommentar zu jenem Worte Jesu V. 59 hinzufügt: dies aber sagte er bezüglich<br />
des Geistes, den die an ihn Glaubenden empfangen sollten, so ist hierzu eine Stelle des Midrasch<br />
rabba zum B. Ruth (Kap. 2,9 zu den Worten םי ãרעxנÅה ובòאxשãי) von Wichtigkeit. Zu den Worten:<br />
„Trinke, woraus die Knaben schöpfen“, bemerkt der Midrasch: trinke aus dem, was der Heilige<br />
Geist geschöpft. Dieser ganze Midrasch Ruth ist eine Fackel, die das liebliche Buch mit messianischem<br />
<strong>Licht</strong>e übergießt. 41 Das Wasser ist in den Krügen wie in den Glaubenden vom Heiligen Geiste<br />
bereitet, <strong>und</strong> es wartet das Wasser nur darauf, dass es geschöpft oder ausgegossen wird. Nunmehr<br />
gewinnt die Meinung von J. Braun in seinem Werke: „Vestitus sacerdotum Hebraeorum“ neues<br />
<strong>Licht</strong>, dass Jesus bei diesen Worten auf die großen Wasserkrüge geblickt habe, die zur Reinigung im<br />
Tempel dastanden. Wie aus diesen Krügen das Wasser hervorströmt, also werden aus dem Glaubenden<br />
Ströme lebendigen Wassers auf Veranstaltung des Heiligen Geistes hervorfließen. Jesus liebte<br />
es, seine Gleichnisse aus dem Bereiche natürlicher Vorgänge zu entnehmen, damit dasjenige, was er<br />
lehren wollte, den Hörern um so besser veranschaulicht werde. Demgemäß bediente er sich hier der<br />
Wasserkrüge, die vor Aller Augen dastanden.<br />
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Johannes 8,17<br />
N. T.: [Καὶ ἐν τῷ νόμῳ δὲ τῷ ὑμετέρῳ γέγραπται] ὅτι δύο ἀνθρώπων ἡ ματυρία ἀληθής ἐστιν.<br />
A. T. Deut. 19,15: ׃רבד םוקי םיãדtע־השלxש יãפ־לÅע וא םיãדtע יtנxש יãפ־לÅע<br />
LXX: Ἐπὶ στόματος δύο μαρτύρων καὶ ἐπὶ στόματος τριῶν μαρτύρων στήσεται πᾶν ῥῆμα.<br />
Dies ist schon kein Zitat mehr, sondern ein aus der juristischen Regel abgeleiteter Gemeinplatz.<br />
Statt ἐπὶ στόματος δύο μαρτύρων sagt der Herr δύο ἀνθρώπων ἡ ματυρία, <strong>und</strong> statt στήσεται πᾶν<br />
ῥῆμα sagt er ἀληθής ἐστιν. Dass solche Freiheit ganz gewöhnlich <strong>und</strong> zulässig ist, leuchtet Jedem<br />
ein.<br />
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Johannes 10,34<br />
N. T.: [Οὐκ ἔστιν γεγραμμένον ἐν τῷ νόμῳ ὑμῶν ὅτι] ἐγὼ εἶπα· Θεοί ἐστε.<br />
A. T. Ps. 82,6: םùתÅא םיãהלא יãת xרÅמא יãנòא<br />
LXX: Ἐγὼ εἶπα· Θεοί ἐστε.<br />
Dies Zitat steht völlig im Einklang mit den LXX. Jesus sprach es aramäisch aus, <strong>und</strong> griechisch<br />
konnte es wohl kaum anders lauten, als die LXX schon dies Zitat übersetzt hatten. Das Zitat braucht<br />
also nicht aus den LXX abgeschrieben zu sein.<br />
41 Wir geben noch folgende Proben, aus denen erhellt, dass dem Midrasch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes wohl<br />
bekannt ist. Midrasch Rabboth zu Ex. 36,8, von den Baumeistern der Stiftshütte redend, fragt: Woher stammt alle<br />
diese Weisheit? – Vom Heiligen Geiste Gottes (םיהלא הור). „Ich schuf einen Künstler“ (Jes. 54,16), der mit dem Glühen<br />
des Metalls – mit der Schmelzarbeit – umzugehen vermag; das ist Bezaleel aus Juda, dem der Heilige Geist <strong>und</strong><br />
der Geist des Gebetes (Deut. 33,7) verliehen sind <strong>und</strong> die Macht der Sündenvergebung. – Israel macht ein goldenes<br />
Kalb, da kommt der Mann aus dem Gottesschatten (Bezaleel) <strong>und</strong> wirkt die Vergebung <strong>und</strong> die Sühne durch das<br />
Mischkan (Stiftshütte). – A. a. O.: „Der Geist Gottes schwebte auf den Wassern“, das war der Geist des Messias (Levit.<br />
Rabba). In Bereschit Rabba zu Gen. 1,2 heißt es: dass dem König Messias, entsprechend den in Prov. 3,19.20<br />
namhaft gemachten drei Eigenschaften, der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit, der Klugheit <strong>und</strong> der Erkenntnis<br />
verliehen sei.