alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief. 141<br />
τῆς ἐλευθέρας, dagegen den Ismael ἕνα ἐκ τῆς παιδίσκης. Das sind Zitationsweisen, die ihre Legitimation<br />
an der Stirn tragen <strong>und</strong> keine besonderen Lesarten voraussetzen lassen.<br />
Der Konjunktiv κληρονομήσῃ ist nach vorausgegangenem οὺ μή der weitaus gewöhnlichere<br />
(Winer, S. 449 f.), <strong>und</strong> hier von Cod. A C F G K L u. a. m., ferner von Cyr. Chrys. Theodoret, Dam.<br />
Oec. <strong>und</strong> dem textus receptus, auch Lachmann beibehalten. Dennoch lesen die Codd. Sin. <strong>und</strong> Vat.<br />
den Indikativ, der als die seltenere Form, die überdies mit den LXX stimmt, wohl festzuhalten sein<br />
dürfte. Es ist nach dem Urtext <strong>und</strong> dem Zusammenhang in der Galaterstelle die kategorische Aussage<br />
des Indikativs überdies vorzuziehen, wie denn auch Kautzsch die Möglichkeit, dass der Konjunktiv<br />
nach der Analogie anderer paulinischer Stellen hier in den Text hineinkorrigiert sei, zugibt.<br />
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Galater 5,14<br />
(Vergl. Mt. 22,39)<br />
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Epheser 4,8<br />
N. T.: [Διὸ λέγει] Ἀναβὰς εἰς ὕψος ᾐχμαλώτευσεν αἰχμαλωσίαν, ἔδωκεν δόματα τοῖς ἀνθρώποις.<br />
A. T. Ps. 68,19: ׃םדאב תונתÅמ תxחÅקל יãבùש תיãבש םורמÅל תיãלע<br />
LXX Ps. 67,19: Ἀναβὰς εἰς ὕψος ᾐχμαλώτευσας αἰχμαλωσίαν, ἔλαβες δόματα ἐν ἀνθρώπῳ<br />
(Cod. Sin. ἀνθρώποις).<br />
Paulus setzt in die 3. Person um, was im Urtext in der 2. stand. Diese Umänderung 67 findet sich<br />
teilweise auch in der Itala <strong>und</strong> dem Cod. Sin. zu Ps. 67, welche beide ἀνέβη (letzterer aber von der<br />
Hand eines Korrektors auch ἀνέβης) <strong>und</strong> ᾐχμαλώτευσεν haben. Nur ist es fraglich, ob der Cod. Sin.<br />
hier nicht, wie Ps. 68,10 (καταφάγεται aus Joh. 2,17), von der neutestamentlichen Lesart stark beeinflusst<br />
war (vergl. auch das weiter folgende ἀνθρώποις). Immerhin lernen wir aus der Itala, dass<br />
ein Schwanken hier schon uralt ist, wozu der Urtext, der vor <strong>und</strong> nach V. 19 die 3. Person einhält,<br />
Veranlassung geben mochte.<br />
Das תxחÅקל wird von Symm. <strong>und</strong> der versio quinta durch ἠγόρσας (nach der Syro-hexaplar. )<br />
übersetzt. Dies gibt den zwischen Paulus einerseits <strong>und</strong> den LXX <strong>und</strong> Urtext andererseits vermittelnden<br />
Sinn: „du hast Gaben gekauft für Menschenkinder“. Eine Prägnanz liegt offenbar in dem<br />
Worte תxחÅקל vor, die wir nicht mit Pococke, Porta Mosis, p. 24, dadurch beseitigen können, dass wir<br />
sagen: חÅקל besitze eine „varietas significationum“, es heiße „nehmen“ <strong>und</strong> „geben“. Es ist eben eine<br />
Prägnanz, wie sie in den Stellen 1. Sam. 30,11; Ps. 22,22; Ps. 30,4; Jes. 38,17; Jer. 14,2 (s. die Kommentare<br />
z. d. St.) zwar bei anderen Verbis, aber in ähnlich unvermittelter Weise vorkommt. Wir dürfen<br />
die Prägnanz des hebräischen Textes etwa so auflösen: „du hast genommen Gaben (um sie zu<br />
bringen) unter die Menschen“. Denken wir uns nun, dass die Volksbibel, wie außerdem die Peschitâ<br />
<strong>und</strong> das uns vorliegende Targum der Hagiographen, übersetzte: ןנxתÅמ ןוהxל אתxבÅהxי, d. h.: „du hast ihnen<br />
Gaben gegeben“ etc., so war ja Paulus ganz im <strong>Recht</strong>, ohne Weiteres ἔδωκεν zu sagen <strong>und</strong> dann im<br />
Übrigen dem Wortlaut der LXX sich anzuschließen.<br />
67 Solchen Wechsel in den Personen, wo es der Zusammenhang zu fordern schien, kennen auch die LXX, s. z. B.<br />
Richt. 5,7.