alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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152 Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief.<br />
er geringer als die Engel erschienen sei, nicht in solcher Macht <strong>und</strong> Pracht – das konnte der Brief<br />
ihnen zugeben. Aber mit Berufung auf Ps. 8 fügt der Verfasser des Hebräerbriefes auch die der Erniedrigung<br />
folgende Erhöhung hinzu! – Er wählte also diese Paraphrase der LXX, weil ja auch sie<br />
Richtiges aussagte <strong>und</strong> implizite in Ps. 8,6 lag. Er wählte diese Paraphrase, weil sie durch andere<br />
Schriftstellen beglaubigt <strong>und</strong> auch wohl durch die Volksbibel bezeugt wurde.<br />
Der Psalmist unterscheidet sich weiter darin von den LXX, dass jener, nach Art des Dichters mitten<br />
in der Sache stehend, die Erniedrigung <strong>und</strong> Erhöhung trennt, erstere in die Vergangenheit setzend,<br />
letztere in die Zukunft. Der Übersetzer, der sich mit solchen Feinheiten nicht aufhielt, warf<br />
den ganzen Satz (Erniedrigung <strong>und</strong> Erhöhung) in die Vergangenheit <strong>und</strong> gab alle Verba durch Perfecta<br />
wieder. Der Verfasser des Hebräerbriefes konnte sich das historische Tempus wohl gefallen<br />
lassen, denn für ihn lag die Erniedrigung <strong>und</strong> Erhöhung des Messias in der Vergangenheit. Zudem<br />
gab das Perfectum in V. 8: „Alles hast du unter seine Füße getan“ zu dieser Verlegung des ganzen<br />
Vorganges in die Vergangenheit reichlichen Anlass. Die Worte καὶ πατέστησας αὐτόν ἐπὶ τὰ ἔργα<br />
τῶν χειρῶν σου sind mit Willen von unserem Verfasser ausgelassen <strong>und</strong> der Kürze wegen nur das<br />
Alles enthaltende Hemistich: πάντα ὑπέταξας ὑποκάτω τῶν ποδῶν αὐτοῦ citirt. Neben dieser absolut<br />
klingenden Aussage des zweiten Hemistichs erschien das erstere dem Verfasser entbehrlich. Wir<br />
würden Striche statt dessen gemacht haben.<br />
Wenn wir fragen, wie der Verfasser den 8. Psalm messianisch fassen konnte, so boten schon die<br />
Worte υἱὸς ἀνθρώπου, welche die gewöhnlichste Benennung Christi in den Evangelien waren, dazu<br />
einen gewichtigen Anstoß. Weiter aber wird die paulinische Lehre vom ersten <strong>und</strong> zweiten Adam<br />
(besonders 1. Kor. 15,45 ff.), die auch auf diesen Psalm sich gründete, den Verfasser <strong>und</strong> seine Leser<br />
ermächtigt haben, ohne Weiteres mit diesem Psalm als einem messianischen zu argumentieren.<br />
Den Erweis, dass Solches wirklich im Psalm liege, suchten meine Zwölf Messian. Psalmen, S.<br />
252 ff., zu geben. Wetstein führt eine Stelle aus Midrasch Tillim XXI an, wo es heißt: „et de rege<br />
Messia scriptum est Ps. 8,7“, <strong>und</strong> ferner: „Gott hat seine Krone dem König Messias gegeben“, was<br />
eine Sachparallele zu Ps. 8,6 (וה tרxטÅעxת) bildet. V. 6 heißt es: „Gott hat ihm (dem Messias) sein Gewand<br />
angezogen“.<br />
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Hebräer 2,12<br />
N. T.: [λέγων] Ἀπαγγελῶ τὸ ὄνομά σου τοῖς ἀδελφοῖς μου, ἐν μέσῳ ἐκκλησίας ὑμνήσω σε.<br />
A. T. Ps. 22,23: ׃ךùלxלÅהòא להק ךותxב יחùאxל ךxמãש הרxפÅסòא<br />
LXX Ps. 21,23: Διηγήσομαι τὸ ὄνομά σου τοῖς ἀδελφοῖς μου, ἐν μέσῳ ἐκκλησίας ὑμνήσω σε.<br />
Die Änderung ἀπαγγελῶ für διηγήσομαι der LXX ist stilistischer Natur; es ist dem Zusammenhange<br />
entsprechender als das Wort διηγήσομαι. Über die messianische Bedeutung des 22. Psalms s.<br />
meine Zwölf Messian. Psalmen, S. 35 ff.<br />
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Hebräer 2,13 a<br />
N. T.: [καὶ πάλιν] Ἐγὼ ἔσομαι πεποιθὼς ἐπ᾽ αὐτῷ.<br />
A. T. 2. Sam. 22,3: וב־הùסחfl ùא<br />
LXX: Πεποιθὼς ἔσομαι ἐπ᾽ αὐτῷ.