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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> im Evangelium des Matthäus. 31<br />

A. T. Lev. 19,12: רùקשÅל יãמxשãב ועxבשãת אלxו<br />

LXX: καὶ οὐκ ὀμεῖσθε τῷ ὀνόματί μου ἐπ᾽ ἀδίκῳ.<br />

Die Worte: ἀποδώσεις δὲ τῷ Κυρίῳ τοὺς ὅρκους σου sehen auf Lev. 5,14 (15) <strong>und</strong> Ps. 50,14<br />

nach Cappell. Crit. s. p. 65; die LXX haben an letzterer Stelle: καὶ ἀποδὸς τῷ Ὑψίστῳ τὰς εὐχάς<br />

σου (deine Gelübde). Es war der oben zitierte Satz ein Wort der „Alten“, die ganz nach Belieben die<br />

Gebote zusammenleimten oder aus dem Zusammenhang herausgerissen zitierten. Das Verbot οὐκ<br />

ἐπιορκήσεις übertraten die Kinder Israels besonders zu Hoseas Zeiten, sie schwuren zum Betrug<br />

(Hos. 4,2; 10,4). Pseudo-Phokylides, ein jüdisch-alexandrinischer Dichter aus der Mitte des ersten<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts v. Chr., kennt in seinem Ποίημα νουθετικόν V. 14 auch dies Verbot:<br />

Μήτ᾽ ἐπιορκήσῃς μήτ᾽ ἀγῶς, μήτε ἑκοντί.<br />

Ψεύδορκον συγέει θεὸς ἄβροτος, ὅστις ὀμόσσῃ.<br />

Nach Alfred Schoene, dem Herausgeber der Eusebii Chronicorum libri duo, ist dieser Pseudo-<br />

Phokylides in jenem Sosates zu suchen, den Eusebius unter König Ptolemaeus Dionysius setzt <strong>und</strong><br />

als den Hebraicus Omirus (d. h. Homerus) bezeichnet. Dieser Ptolemäus lebte 80-58 v. Chr. Also<br />

man kannte dieses Verbot in Alexandrien ganz in derselben Form, in der es Matthäus aus dem M<strong>und</strong>e<br />

der „Alten“ anführt <strong>und</strong> Jesu in den M<strong>und</strong> legt.<br />

Der Sinn des Wortes der „Alten“ ist: du sollst nicht falsch schwören, (hast du aber geschworen)<br />

bezahle dem Höchsten deine Gelöbnisse (vota). Mit der ersten Hälfte dieses Satzes bewegte sich<br />

das Gebot der „Alten“ innerhalb der Schranken des allgemeinen Schriftgebotes („du sollst den Namen<br />

des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen“ etc.). In der zweiten Hälfte fügten die „Alten“<br />

aber einen speziellen Fall hinzu, den Fall der eidlichen Angelobung, des Gott getanen Gelübdes<br />

(vergl. Num. 30,3; Deut. 25,22.23). Indem dieser Fall in der Formulierung des Gebotes besonders<br />

urgiert wurde, so wurden die anderen Fälle, bei denen man Gottes Namen missbrauchte, in den Hintergr<strong>und</strong><br />

gedrängt <strong>und</strong> dies Gebot (von Gelübden) auf Kosten des erstgenannten hervorgehoben. Da<br />

gab es also Gelöbnisse, wonach Jemand Etwas dem Tempel zuwenden wollte, wodurch er aber seinen<br />

dürftigen Vater beraubte. Folge eines solchen Gelübdes war nun, dass man an das Gott (oder<br />

dem Tempel) zugesagte Korban geb<strong>und</strong>en war <strong>und</strong> frei ward von der Erfüllung des fünften Gebotes<br />

(s. Mt. 15,5 ff.). Indem also dem dritten Gebote durch obigen Zusatz die Spitze abgebrochen, <strong>und</strong><br />

die Aufmerksamkeit auf Anderes gezogen ward, so wusste die Sophistik der Pharisäer weiter bindende<br />

<strong>und</strong> nicht verbindliche Eide zu schaffen (vergl. Mt. 23,16-22). Endlich kam es dahin, dass<br />

man zwar den heiligen Namen Gottes außer Spiel ließ, aber gleichwohl bei anderen heiligen Dingen<br />

schwur (5,35), um sich durch allerhand Bekräftigungen seiner Rede aus der augenblicklichen Verlegenheit<br />

zu reißen. Christus nun, ohne sich weiter auf das Gelübde (also den Zusatz) einzulassen,<br />

geht der Umgehung des dritten Gebotes zu Leibe, <strong>und</strong> der schlechten Praxis gegenüber verwirft<br />

Christus alle Eide, indem er sagt: man solle überhaupt nicht schwören. Jesus polemisiert hier gegen<br />

das leichtsinnige Schwören <strong>und</strong> verwirft das Schwören im Umgang des Jüngers mit dem Jünger<br />

überhaupt. Dabei aber will er durchaus nicht das Wort Deut. 10,20: „du sollst bei Gottes Namen<br />

schwören“ für die Fälle, wo ein Schwur unumgänglich ist, umstoßen.<br />

_______________<br />

Matthäus 5,38<br />

N. T.: ὀφθαλμὸν ἀντὶ ὀφθαλμοῦ καὶ ὀδόντα ἀντὶ ὀδόντος.<br />

A. T. Ex. 21,24: ןtש תÅחÅת ןtש ןãיÅע תÅחÅת ןãיÅע

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