alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief. 93<br />
„Die Eingebung des Frevels an den Gottlosen ist meinem Herzen wohlbewusst: ‚es gibt keine Gottesfurcht<br />
vor ihren Augen.‘“<br />
Also Habakuk erfährt, dass die Seele seiner Gegner aufgeblasen, nicht geraden Weges auf Gott<br />
hin gerichtet sei, wohingegen ein durch seine loyale, aufrichtige Stellung zu Gott <strong>und</strong> seinem Worte<br />
Gerechter Leben empfangen werde. Die Aufrichtigen sind Solche, die gerade Wege zwischen sich<br />
<strong>und</strong> Gott haben, die keine krummen Wege lieben – das fehlt bei den Frevlern. Der Gerechte aber,<br />
der nicht hochmütig sich in sich selbst erhebt, lebt von Gott <strong>und</strong> dessen Wort. Letzteres zu unterlassen,<br />
stand der Prophet in Gefahr; die Not überwältigte ihn, ja es stand ihm Armut vor Augen (Kap.<br />
3,17: „kein Rind im Stalle“) – daher kam zur rechten Zeit dieser an Gen. 15,6 erinnernde Gottesspruch,<br />
um ihn <strong>und</strong> Viele zurechtzuweisen. Der Gerechte, der dies durch seinen Glauben ist, wird leben,<br />
soll der Wahlspruch sein. Was mit יãכ ףא weiter angefügt wird, ist, wie Ewald erkannte, nicht<br />
mehr zur Inschrift gehörig. In diesen Worten will Gott das Überflüssige der im Hintergr<strong>und</strong> stehenden<br />
Sorgen anweisen, die an dem Propheten nagten Angesichts des über Israel nötig bef<strong>und</strong>enen<br />
Gerichts durch die heidnische Weltmacht. „Mit dem Chaldäer ist es Nichts; hüte du dich nur, dass<br />
du nicht, wie jene Frevler deines Volkes, dich erhebst <strong>und</strong> krumme Wege gehst.“ Solche krummen<br />
Wege gingen aber alle die, welche zur Zeit des Paulus aus Werken trachteten gerecht zu werden,<br />
<strong>und</strong> der loyalen gläubigen Haltung dem Evangelium gegenüber abgeneigt waren.<br />
Wir sehen also, dass Paulus mit seinem Kardinalsatz: „der Gerechte aus Glauben aber wird leben“<br />
nicht an einem beliebigen prophetischen Ausspruch so gleichsam hängen bleibt, sondern dass<br />
er im Einklang mit dem Propheten Habakuk denkt <strong>und</strong> schreibt. Er hebt das Wort dieses Propheten<br />
nicht aus dem Zusammenhange heraus, sondern benutzt es, wie es von Habakuk gemeint ist, als gewaltigen<br />
Hebel. Für Paulus hat Habakuk seine entscheidende Inschrift geschrieben; der Prophet bildet<br />
die Brücke zwischen Paulus <strong>und</strong> dem Vater der Gläubigen, Abraham.<br />
Paulus hat nun den Satz des Habakuk verkürzt; er benutzt ihn als Motto <strong>und</strong> obersten Satz seines<br />
Briefes. Das Suffix in ותנומאxב hätte beschwerlich werden können oder Explikationen gefordert. Dem<br />
Apostel genügt die kürzere Form ἐκ πίστεως, wodurch ja übrigens dem Propheten kein Abbruch geschah.<br />
Über die Gründe der Lesart ἐκ πίστεώς μου bei den LXX s. zu Hebr. 10,37-38. Wir bemerken<br />
zum Schluss noch, dass Talm. Maccoth fol. 24,1 sagt: Die 613 Vorschriften des Gesetzes ließen<br />
sich allesamt zurückführen auf: „Der Gerechte aus Glauben wird leben“, <strong>und</strong> auf: „Suchet den<br />
Herrn, so werdet ihr leben“ (Amos 5,6).<br />
_______________<br />
Römer 2,24<br />
N. T.: Τὸ γὰρ ὄνομα τοῦ Θεοῦ δι᾽ ὑμᾶς βλασφημεῖται ἐν τοῖς ἔθνεσιν, [καθὼς γέγραπται].<br />
A. T. Jes. 52,5: ץאé נãמ יãמxש םויÅה־לכ דיãמתxו<br />
LXX: Δι᾽ ὑμᾶς διὰ παντὸς τὸ ὄνομά μου βλασφημεῖται ἐν τοῖς ἔθνεσιν.<br />
Der Sinn der jesajanischen Stelle V. 5 ist folgender: Jehova fragt im Überdruss: „Und nun, was<br />
habe ich hier (in Assur = Babel) zu tun? Denn gefangen ist mein Volk sonder Zweck (seitens der<br />
Feinde); seine (Israels) Fürsten heulen (ob des Exils), <strong>und</strong> beständig den ganzen Tag wird mein<br />
Name geschmäht“. Da konnte nun fraglich erscheinen, wer das Schmähen des Namens Jehovas veranlasste;<br />
die LXX antworten durch Einschaltung des δι᾽ ὑμᾶς, d. h. um euretwillen; weil es euch in<br />
Babel so übel ergeht, wird mein Name geschmäht, <strong>und</strong> zwar, wie die LXX erklärend beifügen, unter<br />
den Heiden. Diese sehen das Volk Gottes um seiner Sünden willen verachtet umherirren <strong>und</strong> ver-