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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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Anhang. 187<br />

boleth in die Ohren fallen‘. Joachim Jungius, jener geniale Denker <strong>und</strong> Forscher, dessen Andenken<br />

Goethe wieder aufgefrischt hat, erregte in Hamburg seit 1630 einen nicht zu beschwichtigenden<br />

Sturm, als er behauptet hatte, das neue <strong>Testament</strong> sei so wenig in reinem Griechisch geschrieben,<br />

als Christus reines Hebräisch geredet. Ein Jahrh<strong>und</strong>ert später durfte Bengel das Paradoxon münzen:<br />

‚Dei dialectus soloecismus‘ (Gottes M<strong>und</strong>art ist Regelwidrigkeit), welches sich aneignend Hamann<br />

vom Stile der neutestamentlichen Schrift sagt: ‚Das äußerliche Ansehen des Buchstabens ist dem<br />

unberittenen Füllen einer lastbaren Eselin ähnlicher als jenen stolzen Hengsten, die dem Phaëthon<br />

den Hals brachen‘.<br />

„Der Herr hatte auch schlechthin nur ihm eigentümliche Worte <strong>und</strong> Wendungen, wie wenn er besonders<br />

feierliche Aussprüche mit amen amêna (bei Johannes: Wahrlich, wahrlich, ich sage) zu beginnen<br />

pflegte, weshalb er in der Apokalypse als der treue <strong>und</strong> wahrhaftige Zeuge der Amen genannt<br />

wird (3,14). Aber ihrer Gr<strong>und</strong>lage nach war seine Sprache die seines Volkes <strong>und</strong> Landes. Das Christentum<br />

ist ein galiläisches Gewächs. Schon die Namen, die wir führen, verraten es; der Name Thomas<br />

ist griechisch-aramäisch, der Name Simon ist eigentümlich palästinisch-aramäisch <strong>und</strong> der<br />

Name Magdalena stammt aus Magdala in der schönen Landschaft am galiläischen Meere. Ja wir<br />

alle reden, auch ohne es zu wissen, in aramäischen, in palästinischen Worten. Wenn wir Jesus als<br />

Messias bekennen, wenn wir des Herrn Mahl das neutestamentliche Passa nennen, wenn wir zu<br />

Gott mit dem kindlichen Abba beten, so sind dies die aramäischen Worte meschîcha, pas-cha, abba,<br />

<strong>und</strong> wenn wir den Namen Jesu aussprechen <strong>und</strong> mit dem Mariaruf Rabbuni ihm zu Füßen fallen, so<br />

sind dies palästinisch-galiläische Formen. Mit dem Friedensgruße „Schelâma lechôn!“ begrüßte<br />

auch noch der Auferstandene seine Jünger, <strong>und</strong> mit einem Zurufe in dieser Sprache: „Schaûl,<br />

Schaûl, lemâ redáft jathî?“ (Saul, Saul, warum verfolgst Du mich?) brachte der Erhöhete den Saulus<br />

vor Damask zur Besinnung (Apg. 26,14). Wie Saulus Worte hörte, ohne eine Gestalt zu sehen, so<br />

müssen auch wir zufrieden sein, uns den Klang <strong>und</strong> die Art seiner Rede näher gebracht zu haben –<br />

er selbst bleibt über die Möglichkeit der Beschauung erhaben; nicht nur seine Herrlichkeitsgestalt,<br />

auch schon seine Knechtsgestalt blendet uns, dass wir die Augen abwenden müssen, nämlich die ihn<br />

sinnlich fixieren wollenden Augen – wir werden ihn einst sehen von Angesicht, aber diesseits lässt<br />

er sich nur erschauen mit Augen des Glaubens.“<br />

Wir verweisen zum Schlusse noch auf Buxtorf, Lexicon Chald. et Talmudicum s. v. ליãלxג, woselbst<br />

dieser große Gelehrte hierher Gehöriges beibringt.

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