alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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178 Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den katholischen Briefen <strong>und</strong> in der Offenbarung Johannis.<br />
bestand. So gab er denn auch hier das Wort םמח durch ἁμαρτία wieder, meint aber nach dem Zusammenhang<br />
eine bestimmte Art derselben, nämlich die tätlichen, gewaltsamen Vergehungen. Auch das<br />
Targum übersetzt םמח durch האטה. Im zweiten Gliede fügt der Apostel zum bessern Verständnis ein<br />
εὑρέθη ein, was die LXX nicht haben, indem sie ἐποίησεν auf δόλον sich beziehen lassen, was zulässig<br />
ist; vergl. δόλοποιός, Soph. Tr. 829. Statt ἐν τῶ στό ματι wäre freilich besser griechisch τῷ<br />
στόματι (vergl. Röm. 3,13). Es ist nicht unmöglich, dass auch die Volksbibel ein dem εὑρέθη entsprechendes<br />
Verbum hatte; wenigstens ist unser Zitat unabhängig von den Septuaginta entstanden.<br />
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1. Petrus 2,24 a<br />
N. T.: [ὃς] Τὰς ἁμαρτίας ἡμῶν αὐτὸα ἀνήνεγκεν.<br />
A. T. Jes. 53,4: ׃אשנ<br />
אוה ונtילח<br />
LXX: Οὗτος τὰς ἁμαρτάς ἡμῶν φέρει.<br />
12<br />
A. T. Jes. 53,11.12: אשנ םיãב Åר־אxטtח אוהxו … לé בxסãי אוה םתé נוòעÅו<br />
LXX: Καὶ τὰς ἁμαρτάς αὐτῶν αὐτὸς ἀνοίσει. … 12 καὶ αὐτὸς ἁμαρτίας πολλῶν ἀνήνεγκεν.<br />
Das ὅς gehört dem Zusammenhange des Briefes an <strong>und</strong> ist eine Wiederholung des in V. 22 <strong>und</strong><br />
23 stehenden ὅς. Der Apostel zitiert hier Jes. 53,4 nach einer Übersetzung, die das אשנ des Gr<strong>und</strong>textes<br />
bewahrt, also nicht nach den Septuaginta, die ein Präsens (φέρει) darbietet. Wenn er hier<br />
abermals ἁμαρτίας für ילח übersetzt, gleichwie oben für סמח, so möchten wir solche Beharrlichkeit<br />
doch der ihm vorliegenden Übersetzung, also der Volksbibel beimessen, die, wie die LXX, V. 4. 11<br />
<strong>und</strong> 12 für אטח ein ἁμαρτία gesetzt haben wird, in dem Interesse, um die drei dem Inhalte nach verwandten<br />
Sätze (V. 4: οὗτος τὰς ἁμαρτάς ἡμῶν φέρει; V. 11: καὶ τὰς ἁμαρτάς αὐτῶν αὐτὸς ἀνοίσει;<br />
V. 12: καὶ αὐτὸς ἁμαρτίας πολλῶν ἀνήνεγκεν) auch äußerlich gleich zu machen. Es ist targumische<br />
Manier, eine Schriftstelle nach der anderen zu modellieren <strong>und</strong> die Mannigfaltigkeit des Gr<strong>und</strong>textes<br />
dadurch zu ermäßigen (vergl. Ex. 4, V. 25 mit V. 26).<br />
אשנ hat nach Ezech. 18,19.20; Num. 14,33 (LXX: ἀνοίσουσι); Prov. 9,12 die Bedeutung: „sich<br />
mit Etwas schleppen, schwer an Etwas tragen“, sufferre, sustinere (s. Cass. Dio, p. 835, 78:<br />
ἀνενεγκεῖν = „ertragen“) <strong>und</strong> ἀνενεγκεῖν wechselt mit dem Simplex φέριν (V. 4. 11. 12 in der Septuaginta);<br />
letzteres wäre genügend gewesen. Der Apostel wählte das Kompositum <strong>und</strong> bekam so<br />
Gelegenheit, das prophetische Wort aus der evangelischen Geschichte zu vervollständigen:<br />
ἀνήνεγκεν … ἐπὶ τὸ ξύλον. Die Präposition ἀνά wurde so wieder lebendig <strong>und</strong> kam zu ihrem vollen<br />
<strong>Recht</strong>e (s. Huther z. d. St.), vergl. auch Winer, De verborum cum praepositionibus compositorum in<br />
N. T. P. III, S. 6. Über das αὐτὸς s. Winer §. 22, 4.<br />
N. T.: Οῦ τῷ μώλωπι αὐτοῦ ἰάθητε.<br />
A. T. Jes. 53,5: ונל אפ xרãנ ותרÛבòחÅבו<br />
LXX: Τῷ μώλωπι αὐτοῦ ἡμεῖς ἰάθημεν.<br />
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1. Petrus 2,24 b