alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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68 Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den Evangelien des Markus, Lukas <strong>und</strong> Johannes.<br />
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Johannes 12,14.15<br />
(Vergl. Mt. 21,5)<br />
N. T.: [καθώς ἐστιν γεγραμμένον] Μὴ φοβοῦ, θυγάτηρ Σιών· ἰδοὺ ὁ βασιλεύς σου ἔρχεται<br />
καθήμενος ἐπί πῶλον ὄνου.<br />
A. T. Sacharja 9,9: רומòח־לÅע בtכé רxו יãנע אוה עשונxו קיãדÅצ ךל אובי ךtכxלÅמ הtנãה ãםÅלשורxי־תÅב יãעי ãרה ןויãצ־תÅב דé אxמ יãליãג<br />
׃תונé תòא־ןùב רãיÅע־לÅעxו<br />
LXX: Χαῖρε σφόδρα, θύγατερ Σιών, κήρυσσε, θύγατερ Ἱερουσαλήμ· ἰδοὺ ὁ βασιλεὺς ἔρχεταί<br />
σοι δίκαιος καὶ σώζων, αὐτὸς πρᾳὺς καὶ ἐπιβεβηκὼς ἐπὶ ὑποζύγιον καὶ πῶλον νέον.<br />
Wenn es richtig ist, was wir zu Mt. 21,5 bemerkten, dass die Volksbibel das von den LXX gleich<br />
Anfangs missverstandene יãעי ãרה (hier durch κήρουσσε, Richt. 7,21 durch ἐσήμαναν übersetzt) zu<br />
verbessern trachtete <strong>und</strong> ein Wort wie κηρύσσετε oder εἴπατε (Matthäus) setzte, so gewinnen wir<br />
überhaupt <strong>Licht</strong> für obiges Zitat. Der Übersetzer der Volksbibel fasste den 9. Vers bei Sacharja als<br />
ein an Jerusalem gerichtetes Trostwort auf: „saget der Tochter Zion“. Demnach ermäßigte er das<br />
χαῖρε σφόδρα in ein μὴ φοβοῦ, denn freilich Freudlosigkeit setzt auch der Prophet bei Jerusalem<br />
voraus, wenn er es so wie in V. 9 anredet. Sodann ließ die Volksbibel aramäische Worte folgen, denen<br />
bei Matthäus entspricht: εἴπατε θύγατερ etc. Diese Worte lässt Johannes aus <strong>und</strong> pflückt aus der<br />
prophetischen Stelle nur die Worte heraus, die zu dem Punkt des Reitens auf dem jungen Esel in Beziehung<br />
stehen, welches Meyer ein Messianisches Kennzeichen (nach Sacharja 9 nämlich) nennt.<br />
Mit den Schlussworten ἐπὶ τῶλον ὄνου deckt sich ziemlich genau das Targ. Jon.: ןתא רב ליע לעו,<br />
nur dass der Evangelist das רב der Kürze halber auslässt, wogegen Matthäus es hat, weshalb wir es<br />
auch in der Volksbibel vermuten müssen. Was das Reiten auf dem Esel <strong>und</strong> dem Eselsfüllen im Sinne<br />
des Propheten sagen will, bringt erst die Erfüllung zur Klarheit. Dieselbe hat, wie Delitzsch treffend<br />
sagt (zu Ps. 22,19), scheinbar Identisches nach beiden Seiten des synonymen Ausdrucks hin<br />
verwirklicht. Jesus ritt demnach auf dem Eselsfüllen, <strong>und</strong> die Mutter ging zur Besänftigung des Tieres<br />
mit. Jesus tut damit Etwas, was wider die Natur ist, bedeckt es aber für die Augen des Fleisches<br />
durch die Natur. Sein Tun ist w<strong>und</strong>erbar.<br />
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Johannes 12,38<br />
N. T.: [ἵνα ὁ λόγος Ἡσαΐου τοῦ προφήτου πληρωθῇ, ὃν εἶπεν] Κύριε, τίς ἐπίστευσεν τῇ ἀκοῇ<br />
ἡμῶν; καὶ ὁ βραχίων Κυρίου τίνι ἀπεκλύφθη;<br />
A. T. Jes. 53,1: ׃התלxגãנ יãמ־לÅע הוהxי Åעורxזו ונtתעÛמxשãל ןיãנאùה יãמ<br />
LXX: Κύριε, τίς ἐπίστευσε τῇ ἀκοῇ ἡμῶν; καὶ ὁ βραχίων Κυρίου τίνι ἀπεκλύφθη;<br />
Ein Zitat, das einmal – bei Johannes ausnahmsweise – genau den LXX folgt. Sie stimmen auch<br />
darin überein, dass beide dem Urtext ein Κύριε voranschicken, ein Zusatz, den sich die LXX auch<br />
sonst gestatten, <strong>und</strong> der auch Röm. 10,16 sich findet.<br />
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