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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den Evangelien des Markus, Lukas <strong>und</strong> Johannes. 65<br />

rac. 36,18: πᾶν βρῶμα φάγεται κοιλία. Doch Dan. 1,12 (Cod. Vat.) φαγώμεθα (Cod. Al. φαγόμεθα)<br />

ist Conj. praes. Es steht nichts im Wege, dass wir auch hier wie in der Sirachstelle <strong>und</strong> Dan. 1,12<br />

das καταφάγεταί με als Präsens nehmen <strong>und</strong> übersetzen: „verzehrt mich“. Die LXX haben genauer<br />

nach dem Urtext κατέφαγέ με. Der Evangelist aber übersetzt die Stelle nach der Volksbibel <strong>und</strong><br />

wendet sie präsentisch an, was in den Zusammenhang besser passt, da die Jünger sich den Herrn<br />

mitten im Streit des Lebens vorstellten, als sie diese Schriftstelle auf ihn anwandten.<br />

Das κατέφαγε der Recepta ist eine leicht erklärliche Korrektur nach den LXX; wir ziehen die<br />

schwerere Lesart vor.<br />

_______________<br />

Johannes 6,31<br />

N. T.: [καθώς ἐστιν γεγραμμένον] Ἄρτον ἐκ τοῦ οὐρανοῦ ἔδωκεν αὐτοῖς φαγεῖν.<br />

A. T. Ps. 78,24: ומל ןÅתנ םãיÅמש־ןÅגxדו<br />

LXX: Καὶ ἄρτον οὐρανοῦ ἔδωκεν αὐτοῖς.<br />

Die Volksbibel hat das לéכאùל des ersten Hemistichs von V. 24 am Schluss suppliert, weil ihr mit<br />

ומל abzubrechen allzu abrupt erschien; ein Beispiel s. LXX Jes. 44,20 (ἴδετε eingefügt, parallel dem<br />

γνῶθι im ersten Hemistich). Die Ergänzung des לéכאùל empfiehlt sich auch durch Ex. 16,15, wo es im<br />

Urtext ähnlich lautet: „Dies ist das Brot, das der Herr euch zu essen gab“. Es ist das eine beliebte<br />

targumische Textkonformierung. Auf Rechnung derselben sind auch die Worte ἄρτον ἐκ τοῦ<br />

οὐρανοῦ zu setzen statt ἄρτον οὐρανοῦ der LXX. Ex. 16,4 hieß es םãימשÅה־ןãמ םùחùל םùכל ריãטxמÅמ יãנxנãה,<br />

LXX: ἰδοὺ ἐγὼ ὕω ὑμῖν ἄρτους τοῦ οὐρανοῦ. Dem entsprechend übersetzte die Volksbibel wie hier<br />

Johannes angibt: ἄρτον ἐκ τοῦ οὐρανοῦ.<br />

Mithin haben wir die Ausflucht des Cappellus, Crit. sacr. p. 63, Johannes setze ἐκ <strong>und</strong> φαγεῖν aus<br />

Eigenem hinzu, nicht nötig.<br />

_______________<br />

Johannes 6,45<br />

N. T.: [Ἔστιν γεγραμμένον ἐν τοῖς προφήταις] Καὶ ἔσονται τάντες διδασκτοὶ Θεοῦ.<br />

A. T. Jes. 54,13: הוהxי יtדומãל ךãיÅנב־לכxו<br />

LXX: Καὶ πάντας τοὺς υἱούς σου διδακτοὺς Θεοῦ.<br />

Dieses Zitat ist auch im Targ. Jon. nicht an die vorausgehenden Worte angeknüpft, wie im<br />

Gr<strong>und</strong>text <strong>und</strong> bei den LXX geschehen, sondern als selbständiger Satz behandelt. Nunmehr war ein<br />

Verbum nötig. Das Targ. übersetzt: „Und alle deine Söhne lernen die Thora Jehovas“; der Evangelist<br />

setzt mit demselben <strong>Recht</strong> ἔσονται ein <strong>und</strong> lässt die Abhängigkeit dieses Satzes von dem vorigen<br />

fallen. Ob die Volksbibel nicht etwa ךãינב־לכ anstößig fand, weil alsdann die Väter leer ausgingen?<br />

Vielleicht verbesserte sie in bester Meinung <strong>und</strong> las ןוהxלÛכ. Dieses ןוהxלÛכ würde grammatisch in<br />

Abhängigkeit von dem Verbum יãתxמÅש in V. 12 zu stehen kommen. Indem aber das Zitat im Evangelium<br />

aus seinem Verband herausgenommen wurde, ward die Ergänzung eines Verbums, ἔσονται nämlich,<br />

nötig.<br />

Solcherlei Verbesserungen, die in bester Meinung unternommen werden, hat die Alexandrinische<br />

Übersetzung mehrfach. Z. B. Num. 20,19 schien es den LXX unpassend, dass Israel nochmals dar-

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