alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> im Evangelium des Matthäus. 35<br />
wörtliche Wiedergabe der prophetischen Stelle die Volksbibel den Anlass bot. Sollte Matthäus nicht<br />
das ךéמxתùא des Gr<strong>und</strong>textes besser getroffen haben als durch ᾑρέτισα? Wie aber, wenn die Volksbibel<br />
statt dessen רחבא las, von רחב wählen? Dann erklärt sich auch, wie das folgende י ãריãחxב, nachdem es<br />
schon einmal zur Verwendung gekommen, in der Volksbibel etwa einem אדיחי weichen musste, das<br />
auch die LXX Gen. 22,2; Sach. 12,10 durch ἀγαπητός übersetzt haben. Matthäus hätte, wenn er direkt<br />
den Gr<strong>und</strong>text übersetzte, gewiss ἐκλεκτός für יãריãחxב gewählt. Das יãתÅתנ wird auch die Volksbibel<br />
behalten haben, was Matthäus als praet. proph. ganz richtig durch ein Futurum θήσω wiedergibt,<br />
wogegen die LXX ganz in Übereinstimmung mit ihrer falschen Auslegung der Stelle auf Jakob <strong>und</strong><br />
Israel, welche auch Justin kennt, aber gleichwohl Christum damit bezeichnet werden lässt, ἔδωκα<br />
schreiben. Als Futurum geben es auch Targ. Jon. <strong>und</strong> Saadia, die beide an unserer Stelle den Messias<br />
geweissagt finden. Was die Übersetzung des איצוי durch ἀπαγγελεῖ betrifft, so ist sie durchaus zulässig.<br />
Die LXX übersetzen Jes. 48,20 das gleiche hebräische Wort ebenfalls durch ἀπαγγελλειν;<br />
vielleicht bot auch die Volksbibel wie Targ. Jon. יtלÅגxי. Zu beachten ist, dass die himmlische Stimme<br />
(Mt. 3,17; 17,5; 2. Petr. 1,17) zum Teil wenigstens auf die gleiche Übersetzung des Urtextes, wie<br />
das uns vorliegende Zitat, zurückgeht: οὗτός ἐστιν ὁ υἱος μου ὁ ἀγαπητός, ἐν ᾧ εὐδόκησα oder εἰς<br />
ὃν ἐγὼ εὐδόκησα. Solche Übersetzung von Jes. 42,1 musste sich demnach in Palästina schon eingebürgert<br />
haben, wenn mehrere <strong>Zitate</strong> so genau miteinander stimmen.<br />
b) V. 19.<br />
N. T.: Οὐκ ἐρίσει οὐδὲ κραυγάσει, οὐδὲ ἀκούσει τις ἐν ταιῖς πλατείαις τὴν φωνὴν αὐτοῦ.<br />
A. T. Jes. 42,2: ולוק ץוחÅב ÅעיãמxשÅי אלxו אשãי אלxו קÅעxצãי אל<br />
LXX: Οὐ κεκράξεται οὐδε ἀνήσει οὐδὲ ἀκουσθήσεται ἔξω ἡ φωνὴ αὐτοῦ.<br />
Die Übersetzung der LXX an dieser Stelle ist kläglich; ἀνήσει für אשãי erscheint auch Jes. 46,4,<br />
beidemal unpassend. Matthäus übersetzt nach der Volksbibel, <strong>und</strong> zwar bis auf die Worte ἀκούσει<br />
τις genau. Für ἀκούσει τις fand er in der Volksbibel etwa bloß עמשי <strong>und</strong> nahm dies für Imperfektum<br />
Kal, nicht aber Hifil; zu ἀκούσει ergänzte er τις <strong>und</strong> bekam so, auf einem Umwege freilich, einen<br />
passenden Sinn heraus. Das Wort ץוחב übersetzt er umschreibend durch ἐν ταῖς πλατείαις, wohl<br />
nach der Volksbibel; die Peschitâ hat auch besckûko, d. h. „auf der Straße“, <strong>und</strong> תוצוח heißen „Straßen“<br />
(Ges. thes. I, 456). Über die Veranlassung, um ἐρίσει statt κεκράξωται der LXX zu übersetzen,<br />
bemerkten wir Folgendes in der Volksbibel S. 193:<br />
Für das hebräische קעצי fand er etwa Åחוxצtי <strong>und</strong> gab es sinnreich durch ἐρίσει wieder, <strong>und</strong> nicht<br />
durch das κεκράξεται der LXX, denn von Jesu konnte nicht gesagt werden, dass er nicht geschrieen<br />
hätte, wohl aber, dass er nicht in hadernder Weise geschrieen, wie z. B. jenes Weib in 2. Kön. 4,1,<br />
wo das Targum auch אחxוÅצxמ hat; man vergleiche Jes. 33,7, wo das Targum noch das Prädikat ררמב<br />
(bitter, contumaciter) hinzusetzt. Das syrische zevochto bedeutet vociferatio, querela; ähnlich im<br />
Samaritanischen.<br />
c) V. 20.<br />
N. T.: Κάλαμον συντετριμμένον οὐ κατεάξει καὶ λίνον τυφόμενον οὐ σβέσει, ἕως ἂν ἐκβάλῃ εἰς<br />
νῖκος τὴν κρίσιν.<br />
A. T. Jes. 42,3: ׃טפשãמ איãצוי תùמאùל הנùבÅכxי אל ההtכ התxשãפו רובxשãי אל ץוצר הùנק<br />
LXX: Κάλαμον τεθλασμένον οὐ συντρίψει καὶ λίνον καπνιζόμενιν οὐ σβέσει, ἀλλὰ εἰς ἀλήθειαν<br />
ἐξοίσει κρίσιν.