alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief. 95<br />
kannt werden“ eine Folge des Gerechtseins. 2. Ἐν τοῖς λόγοις σου statt ἐν τῷ λέγειν σε ist eine rein<br />
stilistische Veränderung der Worte. 3. Ἐν τῷ κρίνεσθαί σε statt ἐν τῷ κρίνειν σε kommt auf das<br />
Gleiche hinaus, wenn wir κρίνεσθαι in medialer Bedeutung nehmen = rechten, lites habere (so Mt.<br />
5,40; 1. Kor. 6,1.6; Job 9,3; 13,19; Eur. Med. 609; vergl. Meyer, Tholuck u. A. 49 In dem Prozess<br />
zwischen Gott <strong>und</strong> Menschen soll dies als Resultat herauskommen, dass Gott Sieger bleibe. 4.<br />
Νικήσῃς statt καθαρὸς γένῃ; auch diese letzte Abweichung erklärt sich, wenn wir νικᾶν wie „vincere“<br />
vom Obsiegen im Prozesse nehmen (vergl. Grotius z. d. St. <strong>und</strong> Xen. Mem. 4, 4, 17). Demnach<br />
sind die LXX sehr fein zu Werke gegangen an dieser Stelle, <strong>und</strong> Unrichtigkeiten sind ihnen nicht<br />
mit Meyer Schuld zu geben.<br />
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Römer 3,10<br />
N. T.: [καθὼς γέγραπται] Ὅτι οὐκ ἔστιν δίκαιος οὐδὲ εἷς.<br />
A. T. Eccl. 7,20: ׃אטחùי אלxו בוט הùשòעÅי רùשòא ץ ùראב קיãדÅצ ןיtא םדא יãכ<br />
LXX: Ὅτι ἄνθρωπος οὐκ ἔστι δίκαιος ἐν τῇ γῇ, ὃς ποιήσει ἀγαθὸν καὶ οὐχ ἁμαρτήσεται.<br />
Von V. 10-18 finden wir im 3. Kap. des Römerbriefs einen Cento alttestamentlicher Stellen, welche<br />
zum Erweis dienen, dass Israel in seinen besten Zeiten, unter David <strong>und</strong> Jesaja, dem Urteil,<br />
gänzlich sündhaft zu sein, verfallen gewesen. In einem Psalterium hebr. Anglicanum 50 (s. Hody<br />
a. a. O. S. 263) findet sich ein Versuch, den hebräischen Text des Psalm 14 nach Paulus (<strong>und</strong> zwar<br />
der lateinischen Übersetzung) zu ergänzen. Es ist dies aber ein spätes Machwerk, wie Isaak Levita<br />
gegen den Verteidiger dieser Zusammenstellung, Lindanus, zeigt. Schon Eustochium legte dem Hieronymus<br />
die schwierige Frage vor, woher Paulus diese Zusammenstellung habe (Comm. in Jes. L.<br />
XVI, S. 666, ed. Vallarsii). Hieronymus antwortete, dass diese Stellenfolge in den korrekteren Septuaginta-Ausgaben<br />
nicht gelesen werde, sondern nur in der verdorbenen Κοινή, die auf dem ganzen<br />
Erdkreis verschieden wäre. Nur Diejenigen täuschten sich darüber, welche die Manier des Paulus,<br />
die Texte zusammenzuweben, nicht kennten. Ebenso urteilen Origenes <strong>und</strong> Theophylakt. Auch<br />
Chrysostomus bezeugt, dass diese Stellen in den besseren Codices fehlten. Surenhus a. a. O. S.<br />
45 ff. zeigt, dass solche Zusammenschweißung verschiedener Stellen auch bei den alten Juden im<br />
Brauch war. Als Beispiele bei Paulus sind zu nennen: Röm. 9,25 f.; 9,27 f.; 10,5 f.; 11,26 f.;<br />
11,34 f.; 12,19 f.; 13,9; 1. Kor. 15,25.27; 2. Kor. 6,16 f.; 2. Tim. 2,19. Da wir nun schon ein Zusammensuchen<br />
von Beweisstellen hier beim Apostel statuieren, so kann der an die Spitze gestellte, dem<br />
Inhalt des Briefes aufs Beste entsprechende Satz: ὅτι οὐκ ἔστιν δίκαιος οὐδὲ εἷς sehr wohl aus Eccl.<br />
7,20 (vergl. 1. Kön. 8,46; Hiob 9,2) abgeholt worden sein. Das οὺδὲ εἷς hieße dann so viel als: nicht<br />
einmal der Gutes Tuende; auch dieser sündigt beim Gutes Tun <strong>und</strong> entspricht nicht völlig der Norm<br />
der Gerechtigkeit. Der Apostel mochte zu dieser Änderung, die er an dem Kopfe seines Zitats vornahm,<br />
durch die Erwägung veranlasst sein, dass der ποιῶν χρηστότητα in Ps. 14,3 <strong>und</strong> somit auch<br />
im Verlauf seines Zitats nochmals vorkomme.<br />
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49 Theodotion hat νικήσῃς ἐν τῷ κρίνειν, was vielleicht eine Rückbildung aus ἐν τῷ κρίνεσθαί σε bei den LXX ist.<br />
50 Auch Kennikot gibt zwei hebräische Codices an, die so lesen.