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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> der Apostelgeschichte. 91<br />

Erwägen wir noch kurz, wie die LXX auf ihre eigentümliche Deutung des Textes verfielen. Im<br />

Gr<strong>und</strong>text lautet V. 12: „Auf dass sie in Besitz nehmen den Überrest Edoms <strong>und</strong> alle Völker, über<br />

die mein Name genannt wird, spricht der Herr, der dieses ausrichtet“. Die LXX übersetzen dagegen:<br />

„auf dass suche der Überrest der Menschen <strong>und</strong> alle die Völker, über die mein Name genannt wird,<br />

spricht der Herr, der dies Alles ausrichtet“. Die Volksbibel ergänzt sehr sachgemäß als Objekt des<br />

Suchens τὸν Κύριον <strong>und</strong> lässt πάντα, das auch der Gr<strong>und</strong>text nicht hat, aus, wahrt also bis zum<br />

Schluss ihre Selbständigkeit bei aller Abhängigkeit von den LXX.<br />

Cappellus, Crit. sac. p. 261, meint, dass die LXX für das zweite י in ושריי ein ד gelesen, verführt<br />

durch die Ähnlichkeit der Buchstaben. Sofern aber die Möglichkeit eines graphischen Irrtums bei ד<br />

<strong>und</strong> י sehr zweifelhaft, ist besser anzunehmen, dass sie mit sehr vielen Handschriften bei Kennikot<br />

ושרי gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ושרדי vermutet haben. Was ferner die Übersetzung des םודא durch ἄνθρωποι anbelangt,<br />

so hat dieselbe darin ihren Gr<strong>und</strong>, dass der Text der LXX an dieser Stelle םדא mit Auslassung<br />

des Vokalbuchstaben ו bot, was der Übersetzung ἄνθρωποι natürlich Vorschub leistete. Die<br />

Schreibung der inneren Vokale hing vormals mehr oder weniger von der Willkür ab (s. Wellhausen,<br />

Der Text der B. Samuelis, S. 17 f.). Wir müssen schließlich bemerken, dass die LXX mittelst ihrer<br />

Übersetzung einen vom Gr<strong>und</strong>text nicht durchaus verschiedenen Sinn in den Text des Amos eingetragen<br />

haben. Ein Suchen der Heiden nach den Gnadengütern Israels ist aus Jes. 2,1 ff.; K. 14,1.2;<br />

Mich. 4,1 ff. zu entnehmen: dies Element finden hier die LXX. Nach dem Gr<strong>und</strong>text ist die Sache<br />

umgekehrt, dass Israel nämlich die dem Abraham schon verheißene Weltherrschaft antreten, damit<br />

dann den Völkern zum Segen gereichen <strong>und</strong> sie mit Jehova bekannt machen werde.<br />

_______________<br />

Apostelgeschichte 23,5<br />

N. T.: [γέγραπται γάρ] Ἄρχοντα τοῦ λαοῦ σου οὐκ ἐρεῖς κακῶς.<br />

A. T. Ex. 22,27: רé את אל ךxמÅעxב איãשנxו<br />

LXX Ex. 22,28: Ἄρχοντα τοῦ λαοῦ σου οὐ κακῶς ἐρεῖς.<br />

Der Cod. Al. der LXX liest wie das N. T.: οὐκ ἐρεῖς κακῶς. Vielleicht ist das also die ursprüngliche<br />

Wortstellung der LXX.<br />

_______________<br />

Apostelgeschichte 28,26.27<br />

(Vergl. Mt. 13,14.15)<br />

N. T.: [τὸ Πνεῦμα τὸ ἐλάλησεν διὰ Ἡσαΐου τοῦ προφέητου … λέγον] Ηορεύθητι πρὸς τὸν λαὸν<br />

τοῦτον καὶ εἰπόν.<br />

A. T. Jes. 6,9.10: הùזÅה םעל יãת xרÅמאxו ךtל<br />

LXX: Ηορεύθητι καὶ εἰπόν τῷ λαῷ τούτῳ.<br />

Die Introduktion zu dem zu Mt. 13,14 <strong>und</strong> Joh. 12,40 besprochenen Zitat ist im N. T. ein wenig<br />

verschieden von derjenigen der LXX, die genau mit dem Gr<strong>und</strong>text übereinkommt. Diese Differenz<br />

ist aber nur stilistischer Natur <strong>und</strong> hier mehr zufällig.

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