alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief. 165<br />
scher Manier einen refrainartigen Abschluss. Nachdem der sterbende Patriarch im Glauben die Söhne<br />
Josephs in die Zahl der zwölf Stämme aufgenommen, nachdem er, von seinen kreuzweise gelegten<br />
Händen Gebrauch machend, die Glaubenstat begangen, den jüngeren Ephraim dem älteren Bruder<br />
Manasse voranzusetzen; nachdem er endlich den Joseph vor seinen Brüdern mit einem Eigentum<br />
beschenkt – da sinkt der Patriarch nach vorne über <strong>und</strong> stützt sein Haupt auf den Stab. Im Glauben<br />
hat er sich ermannt, hat, indem er sich mit den kreuzweise zusammengelegten Armen stützte<br />
auf den Stab, die Hände segnend gelegt auf Ephraim <strong>und</strong> Manasse. Jetzt beugt er, teils erschöpft,<br />
teils anbetend, das müde Haupt auf den Stab, welchen die Hände gefasst halten, <strong>und</strong> sucht das Antlitz<br />
Dessen, der in den Schwachen mächtig ist. So schließt sich dies Stück (Kap. 48) schön ab, ebenso<br />
wie das vorausgehende (Kap. 47). Die LXX befolgen hier, wie auch Amos 3,12 (wo das Targum<br />
mit ihnen stimmt), die Punktation הùטÅמ („Stab“) statt הטãמ („Lagerstätte“); ebenso übersetzen die Peschitâ<br />
<strong>und</strong> Itala. Es war nicht unangemessen, den mit Joseph redenden Jakob sich auf der Lagerstätte<br />
emporgerichtet <strong>und</strong> auf seinen Stab gestützt zu denken; wenigstens ließ der unpunktierte masorethische<br />
Text sowohl הùטÅמ als הטãמ zu lesen offen. Eigentlich konnte nur die Tradition hier entscheiden;<br />
da aber Onkelos <strong>und</strong> die Versio Samaritana (der Cod. Sam., weil unpunktiert, entscheidet hier<br />
nichts), dann auch Aquila <strong>und</strong> Symmachus für die Bedeutung „Lagerstätte“ einstehen, so steht hier<br />
eine Tradition gegen die andere, <strong>und</strong> wir würden, vor die Wahl gestellt, uns nach der Analogie von<br />
1. Kön. 1,47 doch für das masorethische הùטÅמ entscheiden. Zu solchen kritischen Entscheidungen<br />
blieb jedoch unserem Verfasser keine Zeit; er folgte der durch die LXX vertretenen Auffassung,<br />
welche von der Volksbibel rezipiert worden sein wird. Und wirklich wird in der Sache selbst nichts<br />
geändert, ob man nun mittah oder matteh liest. So sagt schon Cappellus in der Quaestio de locis<br />
parall., S. 538: „Die Genesis fordere keine von beiden Lesarten mit Entschiedenheit. Beides war<br />
möglich, sowohl dass Jakob betend das Haupt auf den Stab habe sinken lassen, als auch dass er auf<br />
das Kopfende (cervical) des Bettes mit dem Haupte zurückgesunken sei <strong>und</strong> mit gen Himmel ausgestreckten<br />
Händen angebetet habe. Die Hauptsache ist eben, dass Jakob betete“. Im Gr<strong>und</strong>text<br />
steht Israel anstatt Jakob; unser Verfasser lässt Israel ganz aus <strong>und</strong> lässt uns Jakob aus dem Anfang<br />
des Verses ergänzen. Der Gr<strong>und</strong>text manipuliert mit diesen beiden Namen, Jakob <strong>und</strong> Israel, auf<br />
eine höchst sinnige, feine Weise. Jakob ist seit der berühmten Namensänderung (Gen. 32,28) der<br />
Patriarch, wo er im ruhigeren Fahrwasser dahintreibt; Israel dagegen (Gotteskämpfer) zeigt uns den<br />
Patriarchen, wie er im Unterliegen ringt, gleichwie in jener Nacht am Jabbok, um wieder obenauf<br />
zu kommen. Diese Namen lässt nun Mose sinnig miteinander abwechseln (besonders in den letzten<br />
Kapiteln der Genesis), ähnlich wie die Namen Jehova <strong>und</strong> Elohim bei ihm wechseln (s. S. 145). In<br />
der späteren Zeit übersah man leicht solche Unterschiede, gerade wie man auch den Unterschied<br />
zwischen Abram <strong>und</strong> Abraham übersah (s. Röm. 4,3). Im ganzen <strong>Neuen</strong> <strong>Testament</strong> ist Israel Name<br />
des Volkes. So konnte unser Verfasser auch nicht anders, als an Stelle des Israel des Gr<strong>und</strong>textes<br />
den für den Patriarchen stereotyp gewordenen Namen Jakob zu setzen. Es ist das auch ein Beitrag<br />
zur Geschichte der Auslegung des Alten <strong>Testament</strong>s.<br />
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Hebräer 12,5.6<br />
N. T.: Υἱέ μου, μὴ ὀλιγώρει παιδείας Κυρίου, μηδὲ ἐκλύου ὑπ᾽ αὐτοῦ ἐλεγχόμενος· 6 ὃν γὰρ<br />
ἀγαπᾷ Κύριος, παιδεύει, μαστιγοῖ δὲ πάντα υἱὸν ὃν παραδέχεται.<br />
A. T. Prov. 3,11.12: ותxחÅכותxב ץé קת־לאxו םאxמãת־לא יãנxב הוהxי רÅסומ<br />
12<br />
ןtב־תùא באxכו Åחיãכוי הוהxי בÅהאùי־רשòא תùא יãכ<br />
׃ùץxרãי