alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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114 Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief.<br />
Römer 11,26.27<br />
N. T.: [καθὼς γέγραπται] Ἥξει ἐκ Σιὼν ὁ ῥυόμενος, ἀποστρέψει ἀσεβείας ἀπὸ Ἰακώβ. 27 Καὶ<br />
αὕτη αὐτοῖς ἡ παρ᾽ ἐιμοῦ διαθήλη, ὅταν ἐφέλωμαι τὰς ἁμαρτίας αὐτῶν.<br />
21<br />
A. T. Jes. 59,20.21: ׃הוהxי רÅמא םתוא יãתי ãרxב תאé ז יãנòאÅו ׃הוהxי םÛאxנ בé קòעÅיxב עÅשùפ יtבשxלו לtאוג ןויãצxל אבו D. h.:<br />
Und es wird für Zion ein Erlöser kommen <strong>und</strong> für die zurückkehren sollen in Jakob von der Missetat,<br />
spricht der Herr. Und was mich anlangt, so ist dies mein B<strong>und</strong> mit ihnen, spricht der Herr usw.<br />
LXX: Καὶ ἥξει ἕνεκεν Σιὼν ὁ ῥυόμενος καὶ ἀποστρέψει ἀσεβείας ἀπὸ Ἰακώβ. 21 Καὶ αὕτη αὐτοῖς<br />
ἡ παρ᾽ ἐιμοῦ διαθήλη, εῖπε Κύριος etc.<br />
A. T. Jes. 27,9: ותאטÅח רãסה<br />
LXX: … ὅταν ἀφέλωμαι τὴν ἁμαρτίαν αὐτοῦ …<br />
Die Lesart Pauli: ἐκ Σιών darf uns nicht auf die Meinung bringen, dass Paulus den Propheten<br />
habe meistern wollen. Der Apostel fand aber diese Lesart in der Volksbibel vor. Ebenso übersetzen<br />
die LXX Obadja V. 21: καὶ ἀναβεσήσονται ἀνασωζόμενοι ἐξ ὄρους Σιών, während der Urtext רÅה לÅע<br />
ןויãצ darbietet. Desgleichen setzt Justin eine aparte Übersetzung voraus, wenn er (Dial. c. Tryph.,<br />
Cap. 83, S. 300, Ottos Ed. III.) den 2. Vers des 110. Psalms übersetzt: ῥαβδον δυνάμεως<br />
ἐξαποστελεῖ ἐπὶ Ἱερουσαλήμ statt ἐκ Σιών. Wie die Volksbibel dazu kam, so zu lesen, das kümmert<br />
uns in diesem Falle so wenig, wie in den oben genannten Fällen; genug, dass die Lesart nicht anstößig<br />
war <strong>und</strong> von Paulus als brauchbar akzeptiert worden ist. Dass auch im Urtext die Präposition xל<br />
nicht „zu, hin“ bedeuten soll, sondern, wie die LXX treffend es wiedergeben, „für, wegen“, ist zweifellos.<br />
Im Weiteren folgt Paulus dem durch Volksbibel, Targ. Jon. <strong>und</strong> LXX repräsentierten textus<br />
receptus seiner Zeit: ἀποστρέψει ἀσεβείας ἀπὸ Ἰακώβ, wo der Ausfall des καὶ auf Rechnung der<br />
Volksbibel zu stellen sein dürfte. Die LXX lasen übrigens nicht, wie Cappellus, Crit. sacra, S. 60<br />
will, בé קòעÅיãמ עÅשùפ ביãשהxל, sondern da sie den Urtext nicht verstanden, so machten sie sich mittelst obenstehender<br />
Übersetzung eine Bahn durch den verwickelten Text, wie das vielfach, besonders vom Jesaja-Übersetzer,<br />
geschieht. In V. 21 stimmt Paulus anfänglich mit dem Gr<strong>und</strong>text <strong>und</strong> den LXX, indem<br />
er liest: καὶ αὕτη αὐτοῖς ἡ παρ᾽ ἐιμοῦ διαθήλη. Sodann aber gibt Paulus einen anderen Inhalt<br />
des B<strong>und</strong>es an, als bei Jesaja geschieht, indem er auf die bekannte Stelle von den Tagen des neuen<br />
B<strong>und</strong>es bei Jer. 31,33.34 hinblickt. Und zwar gibt er nur die Quintessenz dieser Stelle an mittelst etlicher<br />
Worte, die den Sinn, aber nicht den Wortlaut des Jeremia wiedergeben. Den Wortlaut selbst<br />
gibt ihm Jes. 27,9 an die Hand. „Das wird mein B<strong>und</strong> sein (hieß es bei Jer. 31,34) – die Sündenvergebung;“<br />
nach den LXX: τῶν ἁμαρτυῶν αὐτῶν οὐ μὴ μνησθῶ ἔτι. Und ähnlich hieß es bei Jes.<br />
27,9: ὅταν ἀφέλωμαι τὴν ἁμαρτίαν αὐτοῦ. Bei Jeremia resümiert sich des B<strong>und</strong>es Inhalt in der Sündenvergebung,<br />
was eben so wahr an sich ist, als auch in den Gedankengang des Apostels trefflich<br />
sich einfügend.<br />
Es wäre möglich, dass diese Inhaltsangabe des neuen B<strong>und</strong>es bei Paulus dadurch vermittelt wurde,<br />
dass die Volksbibel in Jes. 27,9 für: י ãרxפ־לכ הùזxו las: יãתי ãרxב תאé זxו. Dann hätte Paulus lediglich zwei<br />
Jesajastellen zusammengefügt <strong>und</strong> an die Jeremiastelle höchstens angespielt.<br />
Hebr. 10,16.17 stimmt darin vortrefflich zu unserem Zitat, dass auch dort der Inhalt des B<strong>und</strong>es<br />
als Sündenvergebung angegeben wird, <strong>und</strong> zwar mittelst einer ähnlichen Verkürzung der <strong>alttestamentlichen</strong><br />
Gr<strong>und</strong>stelle Jer. 31,33-34. Der Kern des neuen B<strong>und</strong>es liegt dem Zitierenden in der Römer-<br />
wie in der Hebräerstelle in der Sündenvergebung. Ähnlich sagt Zacharias von seinem Sohne<br />
Johannes (Lk. 1,77), derselbe werde Kenntnis des Heils dem Volke bringen, welches besteht in Vergebung<br />
ihrer Sünden. Mit der Erfahrung von der Sündenvergebung wächst zugleich die Heilser-