alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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164 Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief.<br />
μου. Durch diesen Gegensatz mochte der erste Übersetzer auch bewogen sein, zu dem ἐκ πίστεως<br />
das Pronomen μοῦ zu ergänzen, das dem ἐν ἐμοί im vorhergehenden Satzglied parallel läuft. Die<br />
Lesart des Cod. A der LXX: ὁ δὲ δίκαιός μου entstand wohl aus der Verlegenheit, was nach solcher<br />
Änderung, wodurch der Parallelismus zwischen ἐν ἐμοί <strong>und</strong> μοῦ verloren ging, mit dem μοῦ hinter<br />
πίστεως anzufangen sei; man brachte es einfach hinter δίκαιος unter. Aber eben diese Lesart hat sich<br />
dann in Hebr. 10,38 im Cod. Sin. <strong>und</strong> Al. eingenistet, so prekär sie auch ihrer Entstehung nach war.<br />
Die LXX hatten also keine andere Lesart in Hab. 2,4 vor sich, wie neuerdings auch Kautzsch<br />
(a. a. O. S. 73) vermutet, sondern halfen sich bei ihrer mangelhaften Sprachkenntnis, so gut sie<br />
konnten. Der Sinn bleibt ziemlich gut gewahrt, <strong>und</strong> der Verfasser des Hebräerbriefes konnte den<br />
Text der LXX akzeptieren, um so mehr, wenn ihm die Volksbibel dabei zur Hand ging. Das Subjekt<br />
von ὑποστείληται ist bei der vom Verfasser vorgenommenen Inversion der Halbverse nicht mehr<br />
fraglich; es sind jene Leser aus den Hebräern, welche in Gefahr stehen vom Glauben abzufallen.<br />
Wir haben zu Röm. 1,17 gesehen, dass auch Habakuk sich an Jehova-Gläubige wendet; diese unsere<br />
Auslegung, die von jener landläufigen, wonach Habakuk den Chaldäer hereinzöge, abweicht, wird<br />
also durch den Hebräerbrief bestätigt.<br />
N. T.: Ὅτι ἐν Ἰσὰκ κληθήσεταί σοι σπέρμα.<br />
A. T. Gen. 21,12: ע Åרז ךxל א tרקãי קחxצãיxב יãכ<br />
LXX: Ὅτι ἐν Ἰσὰκ κληθήσεταί σοι σπέρμα.<br />
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Hebräer 11,18<br />
Das hebräische אtרקãי ist zuweilen so viel als: „er wird sein“ (vergl. Lk. 1,35), also: „in Isaak wirst<br />
du Samen, Nachkommen haben, nicht in Ismael“. Die LXX gaben den Hebraismus des Gr<strong>und</strong>textes<br />
getreu wieder. Das ὁτι des Urtextes konnte unser Verfasser ebensogut wie Paulus (Röm. 4,17; 9,17;<br />
2. Kor. 6,16; Gal. 3,8) an seinem Orte belassen, weil ein griechischer Leser es ohne Anstoß für das<br />
sogenannte rezitative ὁτι nehmen konnte. Vergl. über dieses ὁτι Vigerus, De idiotism., p. 531.<br />
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Hebräer 11,21<br />
N. T.: Ἰακὼβ … καὶ προσεκύνησεν ἐπὶ τὸ ἄκρον τῆς ῥάβδου αὐτοῦ.<br />
A. T. Gen. 47,31: ׃הטãמÅה שאé ר־לÅע לtארxשãי וחÅתxשãיÅו<br />
LXX: Καὶ προσεκύνησεν Ἰσραὴλ ἐπὶ τὸ ἄκρον τῆς ῥάβδου αὐτοῦ.<br />
Stellen wir zunächst fest, auf welche Stelle der Genesis der Verfasser sein Augenmerk richtet.<br />
Dieselbe wird durch die Worte: πίστει Ἰακὼβ ἀποθνήσωκν ἕκαστον τῶν υἱῶν Ἰωσὴφ αὐλόγησεν<br />
uns angewiesen. Diese Stelle bezieht sich auf Gen. 48,21: ἰδοὺ ἐγώ ἀποθνήσκω („liege im<br />
Sterben“), wie von Delitzsch richtig anerkannt wird. Wenn nun in engster Anknüpfung daran die<br />
Worte: καὶ προσεκύνησεν ἐπὶ τὸ ἄκρον τῆς ῥάβδου αὐτοῦ folgen, so muss der Verfasser sie auch am<br />
Schluss von Kap. 48 gelesen haben. Wir vermuten, dass der Volksbibel nach ihrer targumischen<br />
Weise der Schluss von Kap. 48 zu abrupt vorkam – ein Eindruck, den dieser Schluss im Gr<strong>und</strong>text<br />
in der Tat hinterlässt. Also trug die Volksbibel den Schluss von Kap. 47 (dem zunächst vorausgehenden<br />
Bericht über Jakobs Sorge für sein Grab) hier ein, <strong>und</strong> gewann damit ganz nach targumi-