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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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Einleitung. 15<br />

Christo auslegt. Es gehört bei Paulus nichts zur sogenannten Asmachta (S. 227), sondern es sind,<br />

wie wir sehen werden, alle Beweise aus der Schrift streng zu nehmen. Surenhus hat ganz vergessen,<br />

dass die Evangelien nicht von Schriftgelehrten, sondern sogenannten „Idioten“ verfasst waren, die<br />

„die Schrift nicht gelernt“ hatten. Und Jesus selbst war in den Augen der Gelehrten Judäas einer,<br />

„der die Schriften nicht schulmäßig gelernt“ (Joh. 7,15). Wie soll man also mittelst rabbinischer<br />

Analogien den <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong>n der Evangelien zum rechten Verständnis verhelfen können?<br />

– Petrus, Johannes <strong>und</strong> Jakobus gingen auch nachmals, als Schriftsteller, ihren eigenen Weg,<br />

der ein von rabbinischer Schulweisheit ganz abgelegener war. Das geistliche Leben der Gemeinde<br />

Christi wurde völlig auf eigene Kosten bestritten, <strong>und</strong> außer ihrer „Volksbibel“, dieser Bibel für die<br />

πτωχοὶ τῷ πνεύματι, hatten sie nichts, was ihnen geistlichen Nahrungsstoff geboten hätte. Durch die<br />

μωρία τοῦ κηπύματος wurden die Glaubenden errettet (1. Kor. 1,21).<br />

Zu beachten ist noch J. G. Carpzov, in dessen Critica sacra, p. 846 ss., eine längere <strong>Recht</strong>fertigung<br />

der <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> im N. T. sich findet. Der Engländer William Whiston hatte in seiner<br />

Schrift: „An essay towards restoring the true text of the Old Test. and for vindicating the citations<br />

made thence in the New Test., London 1722“ u. A. behauptet, die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> im<br />

N. T. bewiesen, dass der alttestamentliche Text zu Christi Zeiten anders gelautet, <strong>und</strong> derselbe sei<br />

daher auch nach diesen <strong>Zitate</strong>n zu restaurieren. Carpzov besaß zwar nicht die nötigen Waffen, um<br />

Whiston zu widerlegen, denn er wusste noch von keinem textus receptus in der palästinensischen<br />

Landessprache, wie ihn schon Drusius forderte (s. o.). Es enthält aber seine Entgegnung manches<br />

Gute, obschon sie zeigt, welche Qualen unser Problem den Orthodoxen bereitete, wenn die Heterodoxen<br />

auf solche w<strong>und</strong>e Stellen den Finger legten.<br />

Zerstreute gute Bemerkungen über die <strong>Zitate</strong> von Mt. Kap. 1–5 finden sich auch in Frid. Spanheims<br />

Dubia evangelica, 3 Teile, neue Ausgabe, Genf 1700.<br />

Unter den neueren Hilfsmitteln ist für die Herstellung eines guten Textes der <strong>Zitate</strong> im Matthäus,<br />

nebst Winken für die Auslegung derselben, obenan zu nennen: D. R. Anger, Ratio, qua loci Veteris<br />

Test. in evangelio Matthaei laudantur, quid valeat ad illustrandam huius evangelii originem, quaeritur,<br />

Partic. I-III, Leipzig 1861.<br />

Zu den Paulinischen Briefen ist für die Herstellung eines guten Textes <strong>und</strong> wiederholte treffliche<br />

Textauslegung zu nennen das vorzügliche Werk von Dr. A. F. Kautzsch, De Veteris <strong>Testament</strong>i locis<br />

a Paulo Apostolo allegatis, Leipzig 1869.<br />

Zum Hebräerbrief haben wir D. Bleek, Der Brief an die Hebräer in drei Abtheilungen, 1828 <strong>und</strong><br />

1836 (von denen die erste die ausführliche Einleitung enthält), mit Dank benutzt; Bleek ist für die<br />

Herstellung des Textes wichtig, noch weit mehr aber für die Auslegung, die mit staunenswerter<br />

Akribie durchgeführt worden ist. Ferner benutzten wir D. Delitzsch, Commentar zum Briefe an die<br />

Hebräer, der die Auslegung hier wie in allen seinen exegetischen Werken glänzend gefördert hat.<br />

Wohlgemeint sind die speziell mit unserem Gegenstand sich beschäftigenden Werke eines Deutschen<br />

<strong>und</strong> eines Engländers. Erich Haupt gab heraus: Die <strong>alttestamentlichen</strong> Citate in den vier<br />

Evangelien, Colberg 1871, ein anregend <strong>und</strong> mit vieler Gewandtheit geschriebenes Werk, aus dem<br />

aber für unsern Zweck wenig zu entnehmen war. Sodann ist zu nennen ein Werk von Turpie M. A.,<br />

The Old <strong>Testament</strong> in the New, London 1868. Letzterer hat zuerst eine vortreffliche Übersicht aller<br />

<strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> im N. T. nach dem Stande der Kritik im Jahre 1868, geliefert <strong>und</strong> mit<br />

großer Arbeitsamkeit die Lösung der zahlreichen exegetischen Probleme in die Hand genommen.<br />

Aber der Bann der Mühseligkeit, der bisher auf allen Lösungen unseres vorliegenden Problems lastete,<br />

drückt nicht wenig auch auf Turpies Buch.

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