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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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76 Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> der Apostelgeschichte.<br />

Apostelgeschichte 3,22.23<br />

N. T.: [Μωϋσῆς μὲν εἶπεν] ὅτι προφήτην ὑμῖν ἀναστήσει Κύριος ὁ Θεὸς ὑμῶν ἐκ τῶν ἀδελφῶν<br />

ὑμῶν ὡς ἐμέ· αὐτοῦ ἀκούσεσθε κατὰ πάντα ὅσα ἂν λαλήσῃ πρὸς ύμαᾶς. 23 Ἔσται δὲ πᾶσα ψυχὴ<br />

ἥτις ἐάν μὴ ἐκούσῃ τοῦ προφήτου ἐκείνου ἐξολεθπρευθήσεται ἐκ τοῦ λαοῦ.<br />

18<br />

16<br />

A. T. Deut. 18,15.16.18.19: … רùשòא לé כxכ ׃ןועמxשת וילtא ךיùהלא הוהxי ךxל םיãקי יãנé מכ ךיùחאtמ ךxב xרãקãמ איãבנ<br />

19<br />

רùשòא י Åרבxד־לùא עÅמxשãי־אל רùשòא שיãאה היהxו ׃ונùוÅצòא רשòא־לכ תtא םùהיtלòא רùבãדxו … ךומכ םùהיtחòא ב ùרùקãמ םùהל םיãקא איãבנ<br />

ומãעtמ שרxדùא יãכé נא יãמxשãב רtבÅדxי<br />

LXX: Προφήτην ἐκ τῶν ἀδελφῶν σου ὡς ἐμὲ ἀναστήσει σοι Κύριος ὁ Θεός σου, αὐτοῦ<br />

ἀκούσεσθε. 16 Κατὰ πάντα ὅσα … 18 Προφήτην ἀναστήσω αὐτοῖς ἐκ τῶν ἀδελφῶν αὐτῶν ὥσπερ σέ,<br />

… καὶ λαλήσει αὐτοῖς καθότι ἂν ἐντείλωμαι αὐτῷ· 19 καὶ ὁ ἄνθρωπος ὃς ἐὰν μὴ ἀκούσῃ ὅσα ἂν<br />

λαλήσῃ ὁ προφήτης ἐκεῖνος ἐπὶ τῷ ὀνόματί μου ἐγὼ ἐκδικήσω ἐξ αὐτοῦ.<br />

Das Vorausgehen des ὅτι vor προφήτην etc. im obigen Zitat ist rein stilistischer Natur. Wegen der<br />

Anrede hat der Apostel ferner statt des σοῦ <strong>und</strong> σοί der LXX den Plural ὑμῶν <strong>und</strong> ὑμῖν gewählt.<br />

Das ךxבxרãקãמ, welches leicht überflüssig <strong>und</strong> durch ךיùחאtמ ersetzt erscheinen konnte, lässt er aus nach<br />

dem Vorgange der LXX <strong>und</strong> auch wohl der Volksbibel; ja des Nachdruckes halber stellt er ἐκ τῶν<br />

ἀδελφῶν ὑμῶν ὡς ἐμέ an eine spätere Stelle. Um den Zusammenhang, der im Gr<strong>und</strong>text auffällig<br />

unterbrochen wird durch die Einschaltung von V. 16 <strong>und</strong> 17, nicht zu stören, greift der Apostel sofort<br />

in V. 19 hinüber: αὐτοῦ ἀκούσεσθε … κατὰ πάντα ὅσα ἂν λαλήσῃ πρὸς ὑμᾶς . Die<br />

von uns herausgehobenen griechischen Worte dienen nur zur Anfüllung des ἀκούσεσθε; sie geben<br />

an, worauf das Ohr gerichtet sein soll. Sodann folgt V. 19 in der Form, wie sie die Volksbibel dem<br />

Apostel an die Hand gab: ἔσται δὲ πᾶσα ψυχὴ ἥτις ἐὰν μὴ ἀκούσῃ … ἐξολεθρευθήσεται ἐκ τοῦ<br />

λαοῦ. Die von uns ausgelassenen Worte τοῦ προφήτου ἐκείνου stellen wir auf Rechnung des Apostels,<br />

der kompendiös verfährt <strong>und</strong> die Worte des Gr<strong>und</strong>textes <strong>und</strong> der LXX: ὅσα ἄν λαλήσῃ ὁ<br />

προφήτης ἐκεῖνος ἐπὶ τῷ ὀνόματι μου, welche die Volksbibel gleichfalls gelesen haben wird, auslässt.<br />

Wie kam aber der Apostel oder sein Gewährsmann, die Volksbibel, dazu, den 19. Vers des<br />

Gr<strong>und</strong>textes so umzuformen, wie es unser Zitat angibt? Sie las also – um nochmals das Abweichende<br />

hervorzuheben – ἔσται δὲ πᾶσα ψυχὴ … ἐξολεθρευθήσεται ἐκ τοῦ λαοῦ. Was zunächst die Lesart<br />

ψυχή für שיãא anbelangt, so hat sie nichts Absonderliches; beide sind in der Thora Synonyma, <strong>und</strong><br />

das Einschalten von πᾶς ist auch den LXX geläufig (z. B. Lev. 17,11). שùפùנ wurde übrigens durch<br />

den Begriff ἐξολεθρευθήσεται ἐκ τοῦ λαοῦ noch ausdrücklich erfordert. Auf diese Übersetzung von<br />

ומעמ שרדא des Gr<strong>und</strong>textes kam die Volksbibel wohl durch das bei den Targumisten nicht ungewöhnliche<br />

Unterlegen anderer Vokale; statt ומãעtמ vokalisierte der Übersetzer ומÅעtמ. Nun brauchte er<br />

nur einen Schritt weiter zu gehen <strong>und</strong> שרד in der Bedeutung „rächen, strafen“ zu nehmen (s. Gen.<br />

9,5), dann kam der Satz so heraus, als ob da stünde ומÅעtמ הת xרxכãנxו. Er deutete sich demnach den<br />

Schlusssatz so: „Ich werde strafen, so dass er von seinem Volk wegkommt“. Die Volksbibel folgt<br />

bei der Fassung der Schlussworte: „Gott werde den Ungehorsam bestrafen“, im Sinne von „Ausrottung“,<br />

jedenfalls der Tradition. Ausrottung ist aber so viel als Tod durch Gottes Hand, falls nicht<br />

ausdrücklich die Todesstrafe außerdem in die Hände des Richters gelegt wird, wie Ex. 31,14. Aben<br />

Esra deutet Deut. 18,19 das ומãעtמ שרxדùא auf Tod durch Gottes Hand, <strong>und</strong> wenn auch die Gemara zu<br />

Sanh. 9,6 diese Strafe noch von der Ausrottung unterscheidet, so ist das wohl bloße spätere juristische<br />

Distinktion. Nehmen wir unsere Stelle ernst, d. h. lassen wir den Apostel auf eine traditionelle<br />

Übersetzung sich gründen, dann ist sie ein deutlicher Beweis, dass die Strafe der Ausrottung auf<br />

solche Fälle ausgedehnt wurde, die natürlich nur durch Gottes Hand geahndet werden konnten. In-

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